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Atletico nimmt Abschied von seinem Stadion
Die "Abschiedstournee" des Estadio Vicente Calderon befindet sich auf ihren letzten Stationen. Ein finaler großer Höhepunkt im Kultstadion von Atletico Madrid stieg am Mittwoch - das letzte Europapokalspiel in der 1966 eröffneten Spielstätte. Ausgerechnet Real kam zum Halbfinal-Rückspiel der Champions League. Und verteidigte den 3:0-Vorsprung mit einer 1:2-Niederlage. Adios, Calderon! Eine Reise durch die Geschichte in Bildern. imago/picture-alliance
Nach 51 Jahren ist in diesem Frühjahr Schluss. Atletico Madrid verlässt sein Stadion - das Estadio Vicente Calderon, oder kurz auch einfach nur Calderon genannt. imago
Der Verein zieht in den Osten der Stadt und spielt dann im Wanda Metropolitano, bisher Estadio Olimpico oder auch "La Peineta" (Der Kamm) genannt. Nach dem Umbau werden hier über 70.000 Fans Platz finden. imago
1966 bezog Atletico seine Sportstätte am Ufer des Rio Manzanares. Der Vorgänger, das Estadio Metropolitano, war zu klein geworden - oder Atletico zu populär! Auf diesem undatierten Bild führt die Autobahn M-30 noch nicht unter der Haupttribüne hindurch. Das Besondere: Das Calderon war damals das einzige Stadion Europas komplett mit Sitzplätzen. picture-alliance
Der Bau des neuen Stadions in den 60er Jahren war nicht reibungslos über die Bühne gegangen. Fast fertiggestellt, hieß es plötzlich von Seiten der Behörden, dass es gar keine Baugenehmigung gegeben habe. imago
Teile der markanten Tribüne sollten somit wieder abgerissen werden. Der Verein wusste dies zu verhindern, die beiden Lücken in der Sportstätte wurden aber nicht mehr geschlossen. Bis 1971 hieß das Stadion Estadio Manzanares, danach wurde es erst nach dem berühmten Klubchef Vicente Calderon Perez-Cavada benannt. imago
Das Stadion wurde am 2. Oktober 1966 eröffnet - Atletico trennte sich vom FC Valencia 1:1. Das erste Tor am Manzanares gelingt Luis Aragones (das Foto stammt aus einem Spiel acht Jahre später gegen den FC Barcelona), dem später langjährigen Atletico- und auch Nationaltrainer. Paquito traf für die Gäste. imago
Das Stadion liegt im Stadtteil Arganzuela, inmitten von Wohnbebauung. Wer Glück hat, kann einen Blick aufs Spielfeld durch die Baulücken der Arena hindurch erhaschen. imago
Ruhig ist es um die alte Spielstätte nicht. Der Verkehr rollt direkt vorbei, besagte M-30, die unter der Haupttribüne durchführt, ist die Ringautobahn um die Madrider Innenstadt. Die Straße vor dem Calderon heißt Paseo de los Melancolicos, Promenade der Wehmütigen. Auch das passt hervorragend zu diesem Verein, der schon harte Zeiten durchlebt hat. imago
Ein Faustpfand, das Atletico zu Hause hat: die Stimmung im Stadion. Es brodelt auf den steilen Rängen des Vicente Calderón. Zitat Stefan Kießling, 2014/15 mit Bayer Leverkusen hier zu Gast: "Das stellt teilweise alles in den Schatten, was wir aus der Bundesliga kennen." imago
Überdacht ist nur die "Tribuna preferencia", die Haupttribüne. imago
Dreimal war das Calderon WM-Spielort 1982. In der zweiten Gruppenphase duellierten sich hier Frankreich und Österreich (1:0), Österreich und Nordirland (2:2) sowie - hier im Bild - Frankreich und Nordirland. Beim 4:1 vor 37.000 Zuschauern trafen für die Franzosen Giresse, Rocheteau (2) und auch der spätere UEFA-Chef Michel Platini. imago
Am 20. Mai 2007 kassierte Atletico seine höchste Niederlage an Ort und Stelle: Der FC Barcelona gewann mit 6:0, Messi traf doppelt. Leidtragender Torwart war Cuellar (re.). imago
Seine höchsten Siege feierte Atletico 1987/88 gegen RCD Mallorca und 2013/14 gegen den FC Getafe - beide Male gab es ein 7:0 zu beklatschen. Hier trifft Koke gegen Getafe. imago
Sogar Weltpokalsieger wurde Atletico im Vicente Calderón. Durchaus kurios, weil Landesmeisterpokal-Sieger Bayern München Terminschwierigkeiten hatte und verzichtete. So hatte das im Finale gegen Bayern unterlegene Atletico die Ehre. Nach einem 0:1 im Hinspiel in Avellaneda gewannen die Rojiblancos am 10. April 1975 gegen den argentinischen Vertreter Independiente mit 2:0 und durfte die Trophäe in die Höhe stemmen. imago
Wie groß und treu die Fangemeinde Atleticos ist, zeigt sich immer mal wieder auch bei der Vorstellung wichtiger Neuzugänge. Eine Rückkehr war es bei Fernando Torres im Januar 2015. 50.000 strömten an den Manzanares, um "El Nino" nach seiner Wanderschaft willkommen zu heißen. imago
Auch die Allergrößten der Rock- und Popmusik konzertierten im Caleron. Michael Jackson war am Manzanares zu Gast, auch Mick Jagger und die Rolling Stones, Angus Young und AC/DC oder Madonna spielten im Stadion von Atletico. picture-alliance
"Hör niemals auf, daran zu glauben": Die Atletico-Fans sorgen regelmäßig für beeindruckende Choreographien - wie hier vor dem Achtelfinal-Rückspiel der Champions League am 15. März 2016 gegen die PSV Eindhoven. Atletico gewann mit 8:7 i.E., als die ersten 14 Elfmeter allesamt verwandelt wurden! Eindhovens Narsingh verschoss, ehe Juanfran für die Entscheidung sorgte. imago
Weiter ging's in jener Saison mit unvergesslichen Heimspielen im Calderon. Am 13. April 2016 schlägt Atletico auch den großen FC Barcelona. Das 2:0 (Doppelpack Griezmann, hier trifft er per Elfmeter gegen ter Stegen) macht das 1:2 aus dem Camp Nou wett. In diesem Moment schauen die Fans noch gebannt auf den Ball, gleich bricht ekstatischer Jubel aus. imago
Genau zwei Wochen später waren die Bayern im Halbfinal-Hinspiel zu Gast. Und wieder brachten die Aficionados Atleticos ihre Liebe zum Ausdruck. imago
Saul Niguez traf zum 1:0, das 1:2 in München brachte später das Finalticket. (Und wie schon zwei Jahre zuvor eine abermals bittere Niederlage gegen den Stadtrivalen Real.) imago
Am Mittwoch stand das letzte Europapokal-Spiel im Vicente Calderon an. Zu Gast war der große Stadtrivale. imago
Das Hinspiel verloren die Colchoneros mit 0:3 bei den Blancos, Cristiano Ronaldo traf gleich dreifach. Die Chance, das letzte Spiel in einem internationalen Wettbewerb noch zu biegen, war somit verschwindend gering. Die Geschichte machte etwas Hoffnung ... imago
Zweimal schlug Atletico Real mit 4:0. Am 2. Januar 1977 und - noch in frischer Erinnerung - am 7. Februar 2015. Es waren die höchsten Siege gegen den Stadtrivalen im Vicente Calderon. An diesem 10. Mai 2017 sollte es nicht dazu kommen, nach schnellem 2:0-Vorsprung hieß es am Ende 2:1. Reals Isco erzielte das letzte Europapokaltor im Calderon. imago
Eins ist klar: Nach Schlusspfiff heißt es nun Abschied nehmen. Ein Ligaspiel am 20. Mai gegen Athletic Bilbao folgt noch, eine Woche später das Finale der Copa del Rey, das als Hommage an das Stadion im Calderon ausgetragen wird: Es findet ohne Atletico statt, das im Halbfinale gegen Barca ausschied (Gegner Alaves). Dann ist endgültig Schluss und das Kapitel "Vicente Calderon" endet nach 51 Jahren. Auf zu neuen Ufern ... imago