Champions League

Nach Explosion: Bartra operiert, Spiel verlegt

BVB-Boss Hans-Joachim Watzke meldet sich zu Wort

Nach Explosion: Bartra operiert, Spiel verlegt

BVB-Verteidiger Marc Bartra wurde bei der Bombenexplosion am Dortmunder Mannschaftsbus an der Hand verletzt.

BVB-Verteidiger Marc Bartra wurde bei der Bombenexplosion am Dortmunder Mannschaftsbus an der Hand verletzt. Getty Images

Kurz nach der Abfahrt des Bundesligisten vom Hotel zum Stadion waren in der Nähe des Mannschaftsbusses Sprengsätze explodiert. Dies teilte die Polizei von Nordrhein-Westfalen am frühen Dienstagabend mit. Der BVB-Bus wurde nach Vereinsangaben an zwei Stellen beschädigt.

"Es ist ein Sprengstoffanschlag auf den Bus ausgeübt worden - unmittelbar nach der Abfahrt vom Hotel", bestätigte schließlich auch BVB-Boss Hans-Joachim Watzke in der Stadionmitte Richtung Fans und Medienvertreter. "Am Wegesrand direkt an der Ausfahrt sind drei Sprengkörper platziert und ausgelöst worden." Die gesamte Mannschaft befinde sich deswegen nachvollziehbarerweise in einer "Schockstarre".

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Borussia Dortmund - Vereinsdaten
Borussia Dortmund

Gründungsdatum

19.12.1909

Vereinsfarben

Schwarz-Gelb

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Bruch im Handgelenk! Bartra im OP

Watzke bestätigte auch den betroffenen Spieler: "Marc Bartra ist dabei verletzt worden. Er ist an der Hand erwischt worden."

Der spanische Verteidiger wurde anschließend sofort in ein Krankenhaus gebracht, in Lebensgefahr schwebte der Innenverteidiger nicht. Dennoch handelte es sich um eine schwere Verletzung: Bartra hat sich eine "Speiche im rechten Handgelenk gebrochen und diverse Fremdkörpereinsprengungen" und musste in der Nacht noch operiert werden. Das bestätigte BVB-Pressesprecher Sascha Fligge auf einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz.

Der FC Barcelona, sein ehemaliger Verein, twitterte sofort: "Unsere ganze Unterstützung für Marc Bartra, BVB und alle seine Fans." Auch die rund 4000 monegassischen Fans solidarisierten sich im Stadion mit Applaus und "Dortmund, Dortmund"-Sprechchören Richtung Spieler, BVB-Fans und Klub.

Watzke erklärt Entscheidungsprozess

In einer weiteren Polizeimitteilung hieß es: "Nach jetzigem Kenntnisstand sind die Scheiben des Busses (ganz oder teilweise) geborsten. Um was es sich bei der Explosion genau gehandelt hat, oder wo genau etwas explodiert ist, kann derzeit noch nicht gesagt werden."

Noch in der Nacht folgten Ergänzungen: Die Polizei geht inzwischen "von einem gezielten Angriff auf die Mannschaft des BVB" aus. Die konkreten Hintergründe der Tat seien noch nicht klar.

Mannschaftsbus von Borussia Dortmund

Der Mannschaftsbus von Borussia Dortmund wurde von den Detonationen heftig beschädigt. Getty Images

Das BVB-Team wurde nach dem Vorfall sofort zurück ins Hotel gebracht. "Aus Sicherheitsgründen wollen wir das weitere Prozedere nicht bekannt geben", sagte Watzke. Er kündigte aber noch ein Gespräch mit den Spielern und Trainer Thomas Tuchel am Dienstagabend an.

"Ich saß in der hintersten Reihe neben Marc Bartra, der von Splittern der zerborstenen Rückscheibe getroffen wurde. Nach dem Knall haben wir uns alle im Bus geduckt und wer konnte, auf den Boden gelegt. Wir wussten nicht, ob noch mehr passiert", schilderte Torwart Roman Bürki gegenüber "Blick" die Ereignisse. "Die Polizei war schnell vor Ort, hat abgesichert. Wir sind alle geschockt, an ein Fußballspiel dachte in den Minuten danach keiner."

Am Mittwoch rollt der Ball

Das Hinspiel gegen Monaco wurde nun auf Mittwoch (18.45 Uhr) verlegt. Den Prozess und den Grund für die Uhrzeit legte Watze ebenfalls dar: "Wir zu dem Entschluss gekommen, dass das Spiel abgesagt und am Mittwoch um 18.45 Uhr nachgeholt wird. Damit kollidieren wir auch nicht mit dem Spiel des FC Bayern gegen Real Madrid (Mittwoch um 20.45 Uhr; Anm.d.Red.) und geben dem Gegner aus Monaco die Möglichkeit, am Abend frühzeitig abzureisen."

Die Karten für Dienstagabend behalten derweil die Gültigkeit und können somit am Mittwoch ganz normal am Signal-Iduna-Park eingelöst werden.

Die Dortmunder Polizei bereite sich in jedem Fall für das neu angesetzte Spiel auf einen Großeinsatz vor. "Wir geben alles rein, was wir haben, auch wenn es keine 100-prozentige Sicherheit geben kann", erklärte Dortmunds Polizeipräsident Gregor Lange.

Auch Polizist bei Attacke verletzt

Bei der Sprengstoff-Attacke ist, wie am Mittwoch bekannt wurde, auch ein Polizist verletzt worden. Der Mann fuhr auf einem Motorrad vor dem Bus, um ihn zum Stadion zu begleiten, wie ein Polizeisprecher sagte. Bei den drei Explosionen habe der Polizist ein Knalltrauma und einen Schock erlitten. Er sei deshalb nicht dienstfähig.

dpa/mag

Bilder zur Partie Borussia Dortmund - AS Monaco