Champions League

Fehlschuss mit Happy End: Bayers Elferkrise dauert an

Leverkusens erstmals ungeschlagen in der Gruppenphase

Fehlschuss mit Happy End: Bayers Elferkrise dauert an

Erst der Schock, dann der Jubel: Wendell (re.) schießt einen Strafstoß an die Latte. Der Ball findet aber kurz darauf doch den Weg ins Tor.

Erst der Schock, dann der Jubel: Wendell (re.) schießt einen Strafstoß an die Latte. Der Ball findet aber kurz darauf doch den Weg ins Tor. imago

Noch knapp zehn Minuten waren beim Stand von 2:0 für Leverkusen zu spielen, als Monacos Abdou Diallo den eingewechselten Robbie Kruse an der rechten Strafraumkante von den Füßen holte. Schiedsrichter Gediminas Mazeika zögerte nicht, zeigte auf den Punkt - und löste damit bange Blicke auf Seiten der Gastgeber aus. Denn wo andere die Chance zu einem fast sicheren Tor wittern, zeigten die Leverkusener in der laufenden Saison schon oft Nerven. Vier Strafstöße bekam die Schmidt-Elf bislang zugesprochen, viermal scheiterte sie vom Punkt (Chicharito (2), Aranguiz und Calhanoglu). Nachdem Chicharito am vergangenen Wochenende gegen Freiburg vergeben hatte, übernahm diesmal Wendell die Verantwortung.

Er ist eigentlich ein sicherer Schütze, deshalb dachte ich, dass er den ohne Hilfe des Torwarts versenkt.

Julian Brandt über den Elfmeterschützen Wendell
Spielersteckbrief Wendell
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Baumgartlinger

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Der Brasilianer lief an - und trug sich mit einem Schuss an die Latte in die Liste der Fehlschützen ein. Der Schockmomente dauerte jedoch nur kurz an. Denn der Ball fiel von der Latte auf den Rücken von Monacos Schlussmann Morgan de Sanctis und trudelte von da über die Linie ins Tor. Mit Verzögerung ließ sich Wendell, mit breitem Lachen im Gesicht, feiern, auch wenn der Treffer de Sanctis zugeschrieben, sein Fehlschuss so auch offiziell dokumentiert wurde. "Er ist eigentlich ein sehr sicherer Schütze, deshalb dachte ich, dass er den alleine ohne Hilfe des Torwarts versenkt", sagte Brandt nach dem Abpfiff bei "Sky" mit einem Grinsen im Gesicht. "Aber der Trainer hat es schon gesagt: Es ist scheißegal wie, Hauptsache der Ball ist drin und das hat er mit Bravour gemeistert."

Zwölf von 20 Strafstößen verschossen

Der Strafstoß habe nicht mehr ganz so große Bedeutung gehabt, sagte Schmidt schmunzelnd. Der 49-Jährige hätte deshalb den glücklichen Ausgang des Fehlschusses lieber bei einem der anderen Elfmeter gesehen - immerhin hat sein Team mittlerweile zwölf der letzten 20 Strafstöße verschossen. "Vielleicht ist es aber trotzdem ganz gut, dass er reingegangen ist", sagte der Coach. Warum, erklärte Julian Baumgartlinger: "Es war entscheidend, dass wir irgendwie das Tor machen und den Elfmeter versenken, so dass wir beim nächsten schon wieder mit viel Selbstvertrauen antreten können."

Gruppenphase ohne Niederlage: Schmidt zufrieden

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Fast in den Hintergrund geriet da der überzeugende Sieg der Werkself, die damit erstmals in ihrer Klubgeschichte die Gruppenphase der Champions League ohne Niederlage überstanden hat. "Unser Ziel war, das Heimspiel zu gewinnen und die Gruppenphase ungeschlagen zu überstehen. Das hat man der Mannschaft von der ersten Minute an angemerkt", urteilte ein zufriedener Schmidt, der fünf Veränderungen in seiner Startelf vorgenommen und unter anderem Vladen Yurchenko erstmals in dieser Spielzeit aufgeboten hatte. Der Ukrainer dankte es ihm mit einem Traumtor zur 1:0-Führung (30.), die Julian Brandt im zweiten Durchgang ausbaute (48.). "Für uns war es heute ein sehr gutes Spiel", sagte der 20-Jährige. "Wir können jetzt sehr happy schlafen gehen."

pau

Bilder zur Partie Bayer 04 Leverkusen - AS Monaco