Champions League

Clockwork Kroos

Madrids deutsches Uhrwerk träumt von Titelverteidigung

Clockwork Kroos

Dreh- und Angelpunkt bei Real Madrid: Toni Kroos.

Dreh- und Angelpunkt bei Real Madrid: Toni Kroos. imago

Es ist wahrlich nichts Neues, dass Toni Kroos des Trainers Liebling ist. Auch bei Real Madrid hat sich das nicht verändert. Allein der Blick in die Statistik klärt auf: Egal ob Liga oder Champions League, der deutsche Stratege im Mittelfeld ist nicht wegzudenken. Noch nie hat Kroos in seiner Karriere in einer Saison mehr Minuten gespielt (4207) als zum jetzigen Zeitpunkt. Und einige Spiele hat der 25-Jährige ja noch vor sich. Allein in der Champions League sollen es noch zusätzliche 270 Minuten werden.

Denn die Titelverteidigung ist das große Ziel und wäre einen weiteren Eintrag in die Geschichtsbücher wert. "Wir sind uns bewusst, dass noch nie ein Team diesen Wettbewerb zweimal hintereinander gewonnen hat", unterstrich Kroos. "Es ist unser großes Ziel, das in diesem Jahr zu schaffen. Vorher müssen wir aber ein sehr starkes Team wie Juventus ausschalten."

Real Madrid - Die letzten Spiele
CA Osasuna Osasuna (A)
2
:
4
Celta Vigo Vigo (H)
4
:
0
Juventus Turin - Die letzten Spiele
CFC Genua 1893 Genoa (H)
0
:
0
Atalanta Bergamo Atalanta (H)
2
:
2
Spielersteckbrief Kroos
Kroos

Kroos Toni

Real Madrid - Vereinsdaten
Real Madrid

Gründungsdatum

06.03.1902

Vereinsfarben

Weiß-Blau

mehr Infos
Juventus Turin - Vereinsdaten
Juventus Turin

Gründungsdatum

01.11.1897

Vereinsfarben

Weiß-Schwarz

mehr Infos

In der Tat steht mit Juventus Turin, gerade frischgebackener italienischer Meister, ein großer Brocken im Weg auf der "Road to Berlin". Die Duelle mit der alten Dame waren stets eng. Das letzte Halbfinale der beiden Klubs entschied 2003 Juve für sich, um im Finale allerdings dann am AC Mailand zu scheitern. Trainer des Siegers damals war übrigens ein gewisser Ancelotti.

Ich habe Juve nie geliebt und werde den Klub wahrscheinlich auch nie lieben.

Carlo Ancelotti in seiner Biografie

Der Italiener ist auch die große Hoffnung von Kroos. "Wir haben einen italienischen Trainer, und der kennt unseren Gegner Juventus Turin bestens", setzt der Weltmeister ganz auf die Erfahrung Ancelottis. Wer noch ein bisschen zusätzliches Feuer für die Partie benötigt, kann in Ancelottis Biografie schmökern. "Ich habe Juve nie geliebt und werde den Klub wahrscheinlich auch nie lieben", schrieb er dort über seine Zeit von 1999 bis 2001 in Turin.

Kroos bringt Real in die Balance

Im Schlachtplan Ancelottis spielt Kroos als Taktgeber eine tragende Rolle. "Er ist enorm wichtig, das Spiel läuft über ihn", lobt er. Dabei fehlt dem Spiel von Kroos der ganz große Glanz, erst kürzlich hat er bei Celta Vigo (4:2) seinen zweiten Saisontreffer erzielt, in der Champions League ist er noch ohne Torerfolg. Kein Wunder, denn Kroos muss im Mittelfeld viel defensiver agieren als gewohnt. "Bei Real bin ich für das Gleichgewicht zuständig, für mich ist es zweitrangig zu attackieren."

Kroos' größte Stärke ist vielleicht, dass er auch unter Druck selten die Übersicht verliert. Dabei ist er stets Dreh- und Angelpunkt. 717 Pässe hat er in der Königsklasse gespielt (nur Chiellini von Juve hat mit 755 mehr), davon brachte er 95,3 Prozent an den Mann - fast so präzise wie ein Uhrwerk. Da kommt jeder Trainer ins Schwärmen. Dagegen spielt Sami Khedira keine Rolle mehr bei den Königlichen, für die Partie in Italien wurde der Weltmeister nicht mal ins Aufgebot berufen.

Bale feiert Comeback, Benzema trainiert und CR7 wird zum Kopfballungeheuer

Verzichten muss Ancelotti weiterhin auf Luca Modric (Bänderriss im rechten Knie) und Karim Benzema (Knieprobleme). Der Franzose hat zwar am Sonntag das Training komplett absolviert, aber für die Partie bei Juventus steht er noch nicht wieder im Kader. Dagegen kehrte Gareth Bale nach seiner Muskelverletzung in der Wade beim mühsamen 3:2-Sieg beim FC Sevilla ins Team zurück.

Und Cristiano Ronaldo? Nach drei Pflichtspielen ohne Torerfolg, was ja als handfeste Krise durchgeht, schoss er, besser gesagt köpfte er sich den Frust von der Seele und erzielte beim Sieg in Sevilla alle drei Tore (zwei per Kopf).

tru