Champions League

Jubiläumssieg der Bayern - Enttäuschung auf Schalke

Bayern gewinnt bei ZSKA vor der Geisterkulisse

Jubiläumssieg der Bayern - Enttäuschung auf Schalke

Hürde ZSKA übersprungen: Bayern-Torschütze Thomas Müller.

Hürde ZSKA übersprungen: Bayern-Torschütze Thomas Müller. Getty Images

Gruppe E: Müller hievt den FCB auf Platz 1

Zu ungewohnter Zeit und auch noch vor leeren Rängen trat der FC Bayern in der Champions League in Moskau an. Trotz dieser Umstände diktierten die Münchner das Geschehen und kamen zum zweiten Sieg im zweiten Spiel der Gruppenphase. ZSKA setzte zwar immer wieder Nadelstiche, am letztlich verdienten Dreier der Elf von Pep Guardiola gab es aber nichts zu rütteln. Es war der 100. Sieg des FCB in der Königsklasse.

Spielersteckbrief T. Müller
T. Müller

Müller Thomas

Champions League - Vorrunde, 2. Spieltag
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Wegen rassistischer Ausfälle seiner Fans war ZSKA von der UEFA mit einem Match unter Ausschluss der Öffentlichkeit bestraft worden. "Das habe ich noch nie erlebt", sagte Pep Guardiola im Vorfeld der Partie, die der FCB-Trainer mit Benatia für Boateng anging. Die Münchner nahmen wie gewohnt von Beginn an das Heft in die Hand, erarbeiten sich gegen ganz tief stehende Moskauer Chancen und gingen verdient durch einen von Müller souverän verwandelten Foulelfmeter in Führung (22.). In der Folge agierte Bayern in der Abwehr zu sorglos und ermöglichte den Russen drei gute Möglichkeiten. Vor allem beim Lattenknaller von Eremenko kurz vor der Pause hatten die Münchner Glück.

Auch in Hälfte zwei dominierte die Guardiola-Elf das Spiel, verpasste es aber, das zweite Tor nachzulegen. ZSKA-Trainer Trainer Leonid Slutskiy brachte den angeschlagenen Torjäger Doumbia, lockerte aber den Abwehrverbund nicht und brachte den FC Bayern nicht mehr ernsthaft in Gefahr. Während Moskau nach zwei Spielen noch mit leeren Händen dasteht, hat der deutsche Rekordmeister nach dem Pflichtsieg in der schweren Gruppe E sechs Punkte auf dem Konto und einen wichtigen Schritt gemacht.

Rekordmann Totti ärgert ManCity

Er kann es immer noch: Francesco Totti hat beim 1:1 seiner Roma in Manchester Geschichte geschrieben. Sein Heber in der 23. Minute, der über Hart hinweg den Weg in die Maschen fand, bedeutete nicht nur den zwischenzeitlichen Ausgleich in einer sehenswerten Partie auf technisch gutem Niveau – der seit Samstag 38-Jährige ist damit auch der älteste Torschütze in der Historie der Königsklasse, löste Ryan Giggs von Citys Lokalrivale United ab. Zuvor hatte Aguero einen Elfmeter erst rausgeholt und dann verwandelt (4.). Nach dem Seitenwechsel erarbeiteten sich die Citizens mehr und mehr Ballbesitz, Rom blieb in Vorstößen immer gefährlich. Weil die Gäste aber diszipliniert und vielbeinig verteidigten, kam der englische Meister über das Remis nicht hinaus.

Gruppe G: Schalke verpasst den Pflichtsieg

Ernüchterung: Jens Keller und Klaas-Jan Huntelaar nach dem Remis gegen Maribor.

Ernüchterung: Jens Keller und Klaas-Jan Huntelaar nach dem Remis gegen Maribor. Getty Images

Schalke enttäuschte gegen Maribor mit einem 1:1. Nach pomadiger Leistung im ersten Durchgang, in dem NK die Vorstellung der Königsblauen mit einem allerdings irregulären Treffer bestrafte, rissen die Gastgeber das Geschehen bald nach Wiederanpfiff an sich und profitierten beim ebenfalls nicht regelgerechten Ausgleich von einem bösen Abwehrpatzer der Gäste. Die nachfolgende Drangphase überstanden die Slowenen und retteten einen Punkt über die Zeit.

Matic trifft, Chelsea jubelt

Durch einen knappen 1:0-Erfolg bei Sporting Lissabon übernahm der englische Tabellenführer FC Chelsea auch in der Königsklasse die Spitzenposition in seiner Gruppe G. Die Londoner strahlten von Anpfiff weg eine enorme Dominanz aus, münzten ihre spielerische Überlegenheit trotz vieler hochkarätiger Chancen aber nicht in eine Führung um. So musste eine Standardsituation herhalten: Matic, ein ehemaliger Spieler von Stadtrivale Benfica, stieg höher als jeder andere und köpfte in einem hohen Bogen ein (34.). Im zweiten Durchgang bekamen die Gäste schon mehr Probleme, weil die Hausherren angetrieben von Flügelflitzer Nani wesentlich mehr Risiko eingingen. Der Strafraum war, mit einer Ausnahme von Nanis Gelegenheit (56.), allerdings meist verriegelt. Bei Lissabon schienen allmählich die Kräfte auszugehen, bis Nani per Distanz-Kracher (87.) beinahe noch den Ausgleich markiert hätte - stattdessen war Sportings erste Pflichtspielniederlage in dieser Saison perfekt.

Gruppe F: Ter Stegen patzt bei Barça-Pleite - Erster Punkt für APOEL

Das Topspiel des Spieltags ereignete sich in Paris zwischen PSG und dem FC Barcelona. Mittendrin: Marc-André ter Stegen. Und die klangvolle Partie hielt vollends, was sie versprach: Beide Teams legten sofort den Vorwärtsgang ein und stürmten munter drauf los. Die Hausherren gingen bereits nach zehn Minuten nach einem Freistoß in Front, als Mascherano das Duell mit David Luiz verlor – der PSG-Verteidiger schob mit links ein. Doch die Katalanen schlugen postwendend zurück. Nach feinem und unnachahmlichem Doppelpass zwischen Messi und Iniesta netzte der argentinische Superstar flach ein (11.). Die Katalanen waren die aktivere Mannschaft und drängten auf das zweite Tor – mussten nach einem erneuten Standard aber wieder den Ball aus dem Netz holen. Dabei machte ter Stegen keine gute Figur: Der Ex-Gladbacher zögerte beim Herauslaufen, auch Rakitic stieg nicht entschlossen zum Kopfball hoch, so dass Verratti am zweiten Pfosten einköpfte (26.).

Marc-André ter Stegen (re.)

Schlechte Figur: Marc-André ter Stegen (re.) war nicht schuldlos bei Barcas Niederlage. Getty Images

Nach der Pause wirkten die Hausherren gieriger und gefährlicher und trafen folgerichtig zum dritten Mal: Matuidi hielt den Fuß in eine scharfe Van-der-Wiel-Flanke und tunnelte ter Stegen zum 3:1 (54.), der diesmal aber nichts ausrichten konnte. Doch erneut schlugen die Katalanen nur eine Zeigerumdrehung später zurück: Neymar behielt nach einer weiten Alves-Flanke die Übersicht und schlenzte den Ball ins lange Eck, wo er vom Innenpfosten ins Netz ging (55.). In der Folge warfen die Katalanen alles nach vorne, während Paris sich mehr und mehr vor dem eigenen Strafraum verschanzte. Die Hausherren machten das gut, hatten aber auch zweimal Glück, als Albas Direktabnahme vor der Linie von Marquinhos per Grätsche geblockt wurde (83.) und der eingewechselte Munir per Flachschuss nur den Außenpfosten traf (85.). So blieb es beim 3:2 für die Franzosen, die in Absenz von Superstar Ibrahimovic und Kapitän Thiago Silva einen Dreier im Kampf um den Spitzenplatz der Gruppe F einfuhren. Einen Rekord konnte derweil Barcelonas Regisseur Xavi verbuchen: Nach seiner Einwechslung feierte der Spanier seinen 143. CL-Einsatz.

Manducas Elfmeter kostet Ajax Platz zwei

Ajax Amsterdam und APOEL Nikosia teilten sich im Komplementärspiel die Punkte. Die Niederländer waren die dominierende Mannschaft und gingen durch Andersen in Front (28.). Doch drei Minuten später egalisierten die Hausherren: Nach vermeintlichem Handspiel von van Rhijn im Strafraum versenkte Manduca den Elfmeter locker (31.). In der zweiten Hälfte passierte nicht mehr viel, Sheridan bot sich per Kopf für die Hausherren noch die beste Chance. Durch das 1:1 verpasste es Ajax, Barcelonas Patzer auszunutzen und auf Rang zwei zu springen.

Gruppe H: Jackson rettet spät Porto - Borisov überrascht Bilbao

Können ihr Glück kaum fassen: Die Spieler des FC Porto feiern die zwei späten Tore gegen Donezk.

Können ihr Glück kaum fassen: Die Spieler des FC Porto feiern die zwei späten Tore gegen Donezk. Getty Images

Der FC Porto gingen mit einem 6:0 aus der ersten CL-Partie im Rücken in das Spiel bei Schachtar Donezk. Die erste Hälfte ging trotz eines Elfmeters torlos zu Ende. Nach 34 Minuten brachte Pyatov Brahimi im Strafraum zu Fall, der Gefoulte trat selbst an und verschoss. Porto war über die ersten 45 Spielminuten bestimmend, Schachtar dagegen agierte weitestgehend über Konter. Aber Donezk startete ideal in Hälfte zwei. Nach einem leichten Ballverlust im eigenen Sechzehner musste Porto den 0:1 Rückstand durch Texeira hinnehmen (52.). Im weiteren Spielverlauf blieben die Portugiesen agiler und hatten mehr Ballbesitz, aber klare Torchancen blieben aufgrund der gut gestaffelten ukrainischen Defensive aus. Doch die Schlussviertelstunde hatte es in sich: erst konnte Schachtar die Führung durch Luiz Adriano auf 2:0 ausbauen (85.), ehe der eingewechselte Jackson aufdrehte. Zunächst verwandelte er in der 89. Minute einen Strafstoß und dann wuchtete er in sprichwörtlich letzter Minute (90.+4) den Ball zum 2:2-Ausgleich über die Linie.

Im zweiten Spiel der Gruppe H betrieb BATE Borisov gegen Athletic Bilbao Wiedergutmachung für das deftige 0:6 vom ersten Spieltag in Porto. Schon nach 19 Minuten legte BATE den Grundstein für den ersten Sieg: Nach einer Ecke durch Linksfuß Volodko verlängert Signevich auf den völlig freistehenden Polyakov, der am zweiten Pfosten keine Mühe hatte, das 1:0 zu markieren. Vier Minuten vor der Pause war es dann Karnitski, der auf 2:0 erhöhte. Bilbao gab noch vor dem Halbzeitpfiff die Antwort. Die Spanier konnten den Schwung allerdings nicht mit in die zweite Halbzeit nehmen, tonangebend waren die Hausherren, die dem 3:1 näher waren als Athletic dem Ausgleich. Am Ende blieb es beim 2:1 für die Weißrussen.

Spieltagsbilder Vorrunde, 2. Spieltag 2014/15