Champions League

Perez wundert sich über Khediras Verletzung

Madrid: Real baut Schulden ab

Perez wundert sich über Khediras Verletzung

Wo hat er sich verletzt? Sami Khedira.

Wo hat er sich verletzt? Sami Khedira. imago

"Als Khedira das Anoeta-Stadion (in San Sebastián) verließ, hat niemand etwas von einer Verletzung gesagt", erklärte Real-Präsident Florentino Perez am Freitag. "Eine Verletzung dieser Art hätte man ihm beim Gehen angesehen. Die Bilder sprechen jedoch eine deutliche Sprache." Nach Meinung von Perez war Khedira demnach völlig fit, als er sich auf den Weg zur Nationalmannschaft gemacht habe. In Madrid ließ man verlauten, Khedira habe sich "während seines Aufenthalts bei der Nationalmannschaft" verletzt.

Fakt ist, dass Khedira bei Reals 2:4-Niederlage in San Sebastian in der Schlussphase eingewechselt worden war und er sich tags darauf auf den Weg zur Nationalelf machte. Am Training der DFB-Elf nahm der 27-Jährige jedoch nicht teil. Kurz darauf wurde die Verletzung schließlich festgestellt. Die Neuauflage des WM-Finales gegen Argentinien (2:4) verpasste Khedira logischerweise und wird auch in den kommenden Wochen nicht spielen können. Damit wird er den Königlichen auch zum Auftakt der Champions League gegen den FC Basel am Dienstag, den 16. September (LIVE! ab 20.45 Uhr bei kicker.de) fehlen.

Doppelt bitter für Khedira, der durch die Verletzung im Kampf um einen Stammplatz bei den Königlichen einen herben Rückschlag erlitt. Zudem dürfte auch das Gerangel zwischen Real und dem DFB nicht unbemerkt an ihm vorbeigehen. Letzten Endes wird er die Frage, nach dem Zeitpunkt seiner Verletzung beantworten können. Bisher ist das nämlich unklar. Fest steht jedoch, dass Real eine Entschädigung zustehen würde, wenn sich die Khedira die Verletzung bei der Nationalmannschaft zugezogen hätte.

Khedira wurde in den vergangenen Monaten vom Verletzungspech verfolgt. Im November letzten Jahres erlitt er einen Kreuzbandriss, erst kurz vor der WM kehrte er wieder zurück. In Brasilien fand der dann mehr und mehr seinen Rhythmus, doch beim Aufwärmen vor dem Finale gegen Argentinien (1:0 n.V.) hatte er mit Wadenproblemen zu kämpfen, die sein Mitwirken in Rio de Janeiro letztendlich verhinderten. Nun muss er erneut eine längere Zwangspause einlegen.

Perez präsentiert Schwarze Zahlen - Angel di Maria zu gierig?

Ungeachtet von den Querelen um Khedira hatte Perez gute Nachrichten parat. Der Präsident teilte am Freitag bei der Vorlage der Jahresbilanz mit, dass Real Madrid 2013/2014 einen Nettogewinn von 38,5 Millionen Euro erzielt habe und damit sein Vorjahresergebnis um 4,4 Prozent steigerte. Die Einnahmen hätten sich um 10,9 Prozent auf 603,9 Millionen Euro erhöht. "Damit war Real Madrid das zehnte Jahr hintereinander weltweit der Sportverein mit den höchsten Einnahmen", erklärte Perez voller Stolz. Die Schulden der Königlichen seien um 21 Prozent auf 71,5 Millionen Euro abgebaut worden. Interessant waren auch die Transfersummen: So hat Real in den vergangenen fünf Jahren 559 Millionen Euro in neue Spieler investiert und in demselben Zeitraum 289 Millionen Euro aus Verkäufen generiert.

Perez äußerte sich auch zum umstrittenen Transfer von Angel di María zu Manchester United und nannte überzogene Gehaltsforderungen des Argentiniers als Grund für den Verkauf: "Wenn wir seine Forderungen erfüllt hätten, wäre die finanzielle Stabilität des Clubs in Gefahr geraten."