Champions League

Kehl: Gibt's was Großes zum 33.?

Dortmund: Kapitän feiert in Donezk Geburtstag

Kehl: Gibt's was Großes zum 33.?

Ein Sieg zum 33. Geburtstag? Sebastian Kehl hat noch etwas vor.

Ein Sieg zum 33. Geburtstag? Sebastian Kehl hat noch etwas vor. picture alliance

Man könnte so einen Geburtstag in Ruhe daheim auf der Couch begehen. Nicht so Kehl, der schließlich schon viel zu häufig in seiner Karriere zum Zuschauen gezwungen war. Die Liste seiner Verletzungen ist schier endlos, los ging es mit einer Fleischwunde am Knie nach einem Foul von Hasan Salihamidzic im August 2006. Der Heilungsverlauf war schleppend, erst nach einem halben Jahr kehrte Kehl zurück.

Doch es ging immer weiter: Teilabriss der Bänder im Sprunggelenk, Leisten-OP, Muskelfaserrisse, Sehnenriss im Hüftbeugemuskel, eine Knie-OP. Mehrfach wurden Zweifel laut, ob der Vizeweltmeister von 2002 überhaupt wieder auf den Platz zurückkehren würde. Das schlug sich auch in seinem Vertrag nieder: "Dass der Verein ein bisschen zurückhaltend reagiert hat aufgrund meiner Verletztenstory, ist doch klar", erklärte Kehl die Gehaltseinbußen, die er bei der Verlängerung im Vorjahr in Kauf nahm. Wichtig sei es, gesund zu bleiben und zu zeigen, "dass ich der Mannschaft noch viel geben kann".

Das gelingt dem inzwischen dienstältesten Borussen mit Bravour. In Bundesliga (kicker-Notenschnitt 3,08) wie Champions League (2,33) bringt der 31-malige Nationalspieler seine Qualitäten hervorragend ein und ist mit seinen konstant guten Leistungen ein Fixpunkt für die jungen Nebenleute. Konstanz ist das eine, die fußballerischen Qualitäten das andere. "Sebastian ist ein richtig guter Fußballer. Klar im Kopf, dynamisch, zweikampfstark. Die Erfahrung zeichnet ihn aus", lobt ihn BVB-Coach Jürgen Klopp.

"Ich bin dankbar für viele tolle Momente in meiner Karriere - und ich freue mich darauf, was noch kommt."

Sebastian Kehl

Drei Meisterschaften (2002, 2011 und 2012) sowie den DFB-Pokal konnte Kehl in seiner BVB-Ära schon feiern. Ein internationaler Titel würde seine Karriere krönen. "Ich weiß, dass die Chancen mit den Jahren nicht steigen, etwas Großes zu gewinnen", erklärte Kehl. Auch wenn Dortmund für das nächste Jahr weiterhin mit seinem Kapitän plant, Kehl will den Erfolg jetzt: "Bisher haben wir in Europa tolle Leistungen gezeigt. Das lassen wir uns nicht nehmen."

Am Spieltag vollendet Kehl nun sein 33. Lebensjahr. Nur kurz klang es so, als nehme er bei diesem Anlass Abschied von der großen Bühne: "Ich bin dankbar für viele tolle Momente in meiner Karriere", sagte er, schob jedoch schnell nach: "und ich freue mich darauf, was noch kommt."