Celtic-Coach Brendan Rodgers veränderte seine Startformation gegenüber der 0:3-Niederlage in München viermal: Bitton, Dembelé, Forrest und Roberts ersetzten Gamboa, Griffiths, McGregor und Ntcham.
Bayerns Trainer Jupp Heynckes warf im Vergleich zum 2:0-Sieg gegen RB Leipzig ebenfalls die Rotationsmaschine an und tauschte fünfmal Personal: Kimmich, Hummels, Rudy und Thiago nahmen auf der Bank Platz, Lewandowski hatte die Reise nach Schottland wegen muskulärer Probleme gar nicht erst angetreten. Neu in der Startelf bei den Münchnern waren Rafinha, Süle, Tolisso, Coman und Vidal.
Variable Bayern gegen Schotten-Beton
Die erste gute Chance des Spiels ging aber nicht auf das Konto der Heynckes-Elf, sondern auf das der Schotten. Diese agierten aus einer kompakten Defensive heraus und suchten Möglichkeiten zum schnellen Umschalten: Armstrong vergab nach gefühlvoller Flanke von Forrest (5.).
Nur wenn es die Bayern schnell und schnörkellos gegen den Vierer-, Fünfer- oder teils sogar Sechser-Riegel spielten, wurde es gefährlich. Bei einem Vorstoß über die linke Seite bediente Alaba Coman in der Box, doch der Franzose hatte in dieser Situation noch Probleme bei der Ballannahme (20.).
Keine zwei Minuten später sah es ganz anders aus: Bei einem langen Pass von Ulreich machte es der Franzose besser, wenngleich nicht zu 100 Prozent regelgerecht: Gegen eine desorientierte Abwehr umkurvte Coman Celtic-Keeper Gordon, nahm dabei den Ball aber offenbar mit der Hand mit. Im Torabschluss behielt er anschließend die nötige Ruhe und schob zur Münchner Führung ein.
Alaba muss retten - Bayern ansonsten harmlos
Bei der Rodgers-Elf sowie auf den Rängen war für ein paar Minuten buchstäblich der Stecker gezogen. Bayern tat aber nach wie vor auch nicht mehr als nötig und war immer wieder anfällig für schnelle Vorstoßbewegungen von Celtic. Jedoch fehlte den Schotten im Abschluss auch die nötige Präzision: Alaba klärte vor dem einschussbereiten Dembelé (30.).
Gruppe B, 4. Spieltag
Vorne probierten es die Münchner weiterhin, durch Rotation ihre Gegner zu verwirren. Hinter die letzte Abwehrreihe kamen sie aber nur selten. Ebenso rar blieben Abschlüsse. Tolissos Schuss flog über den Querbalken (44.).
Javi Martinez nutzt seine 1,90 Meter Körpergröße exzellent aus und bringt die Bayern mit 2:1 in Führung. Getty Images
Celtic kam mit einem Schuss mehr Bereitschaft aus der Kabine und zwang in Person von Armstrong Ulreich zu einer klasse Parade (48.). Zwei Minuten später forderte Bitton den Neuer-Ersatz, der seinen Kasten weiterhin sauber hielt.
Doch es war nicht mehr als ein schottisches Strohfeuer, denn anschließend übernahm der FCB wieder mehr die Kontrolle und verstand es, durch lange Ballbesitzphasen die Schotten vom eigenen Tor fernzuhalten. Hochkarätige Abschlüsse (James, 67.) blieben aber eine Rarität.
McGregor bestraft die Bayern, Martinez rettet sie
Eine gute Viertelstunde vor dem Ende sah es kurzzeitig danach aus, als würden die Münchner für einen teilweise pomadig wirkenden Auftritt die Quittung kassieren: Armstrong spitzelte den Ball links in den Strafraum zu McGregor, der Ulreich zum 1:1 tunnelte (74.).
Die Bayern aber hatten doch noch das letzte Wort in der Begegnung und kamen nach einer punktgenauen Flanke von Alaba sowie einem gut getimeten Kopfball von Martinez noch einmal mit einem blauen Auge davon (77.). Der Spanier zog sich dabei noch eine blutige Wunde an der Augenbraue zu, konnte die Begegnung aber beenden. Der FCB zog durch den eigenen Sieg und den gleichzeitigen Dreier von Paris St. Germain ins Achtelfinale der Königsklasse ein.
Celtic spielt am Samstag (13.30 Uhr) beim FC St. Johnstone. In der Champions League sind die Schotten am Mittwoch, 22. November, bei Paris St. Germain gefordert. Bayern tritt in der Bundesliga am Samstag (18.30 Uhr) bei Borussia Dortmund an. In der Königsklasse gastieren die Münchner am 22. November beim RSC Anderlecht.