Leverkusens Trainer Sami Hyypiä veränderte seine Mannschaft nach dem 2:1-Sieg in Hoffenheim auf vier Positionen: Spahic und Donati ersetzen Wollscheid und Hilbert in der Viererkette, Can spielte für Reinartz (Fersenverletzung) im Mittelfeld und Son stürmte statt Hegeler auf dem linken Flügel. Schachtjor-Coach Mircea Lucescu stellte im Vergleich zum 1:1 gegen Manchester United am zweiten Gruppenspieltag nicht um. Der Trainer-Haudegen bot also insgesamt fünf Brasilianer von Beginn an auf.
Schiedsrichter Stéphane Lannoy pfiff bei angenehmen 18 Grad pünktlich an und sah eine Leverkusener Mannschaft, die in der Anfangsphase das deutlich aktivere Team war. Bayer hatte mehr Ballbesitz (66 Prozent) und auch mehr gespielte Pässe vorzuweisen. Donezk igelte sich meist in der eigenen Hälfte ein und hatte sich "Defensive" auf die Stirn geschrieben. Trotz des optischen Übergewichts blieb die Werkself ebenso wie der ukrainische Premier-Liga-Klub ohne größere Torchancen in den ersten 15 Minuten. Einzig ein Freistoß von Rakytskyy (13.) war nennenswert.
Spielbericht
Schachtjor traute sich dann häufiger nach vorne und wurde nach einem Ballverlust ausgekontert. Die Hyypiä-Elf schaltete über Kießling um, der wenig später nach einer Donati-Flanke von rechts zum 1:0 einnickte (22.). Anschließend hatte Leverkusen noch mehr Anteile und durch Son eine weitere Möglichkeit um nachzulegen (24.). Donezk konnte man das Bemühen nicht absprechen, wenngleich bei der Lucescu-Elf bis auf brotlose Einzelaktionen (Alex Teixeira, 32.) kaum etwas funktionierte.
So blieb Leno weitestgehend beschäftigungslos. Bei einem abgefälschten Schuss von Douglas Costa verhinderte Bayers Nummer 1 einen Eckball (43.), ehe in der Schlussminute nach einer Leverkusener doch nochmal Gefahr drohte. Ein weiter Pyatov-Abschlag landete bei Douglas Costa, der auf der rechten Seite Alex Teixeira bediente. Der Schuss des Brasilianers landete aber nur im Außennetz (45.).
Zu Beginn des zweiten Durchgangs brachte Lucescu mit Bernard (für Taison) frisches Blut für die Offensive. Doch die war auf Schachtjor-Seite weiter abgemeldet. Stattdessen legte die Werkself kurz nach Wiederbeginn nach. Kießling bekam in einem Zweikampf mit Srna einen dankbaren Elfmeter zugesprochen, den Rolfes in souveräner Manier verwandelte (50.). Kurz darauf, Hyypiä hatte soeben erst Wollscheid für den angeschlagenen Spahic gebracht, sorgte Sam für klare Verhältnisse und stellte auf 3:0 (57.). Kießlings gewonnenes Kopfballduell und Sons Zuspiel assistierten den Nationalspieler, der anschließend aus leichter Abseitsposition nur noch an Pyatov vorbei ins Tor einschieben musste.
Sams Treffer war gleichbedeutend mit der Entscheidung. Die Hausherren kontrollierten das Geschehen, was sich auch im Ergebnis wiederspiegelte. Allerdings schlich sich auch die eine oder andere Unachtsamkeit im Defensivbund ein, sodass Schachtjor (Bernard, 67.) beinahe verkürzte. Unachtsam war wenig später auch Donezks Schlussmann Pyatov, der eine Can-Flanke nicht festhielt und damit Kießling sein zweites Tor ermöglichte (72.). Für den Doppelpacker war die Partie daraufhin beendet: Derdiyok durfte noch ein paar Minuten ran.
In der Schlussphase hatte der Bundesligist noch mehrere gute Kontergelegenheiten, um das Ergebnis noch weiter in die Höhe zu schrauben. Doch mit teils unsauber ausgespielten Angriffen stand sich Bayer mehrmals selbst im Weg. Am Ende stand ein souveräner 4:0-Erfolg zu Buche, der achte Heimsieg in der CL-Gruppenphase in Folge.
Für beide Teams geht es am Wochenende in den heimischen Ligen weiter. Leverkusen empfängt am Samstag (15.30 Uhr) den FC Augsburg, Schachtar hat ebenfalls am Samstag (15 Uhr) Sorja Luhansk zu Gast. In der Königsklasse geht es für beide Vereine am Dienstag, den 5. November (20.45 Uhr) im direkten Duell weiter.