Borussia Dortmund stand bereits vor der Partie als Gruppensieger fest. So konnte es sich Jürgen Klopp leisten, einigen angeschlagenen Akteuren eine Pause zu gönnen. Gleich sechs Wechsel nahm der BVB-Coach nach dem 1:1 im Spitzenspiel bei den Bayern an seiner Startelf vor, in der erstmals seit dem 25. September 2010 (3:1 bei St. Pauli) kein Pole stand: Kirch und Felipe Santana ersetzten in der Abwehr Piszczek und Subotic, zudem begannen Leitner, Großkreutz, Perisic und Schieber für Bender, Blaszczykowski, Götze und Lewandowski. Wie schon in München agierte der deutsche Meister im 4-3-3.
Manchester City musste in Dortmund gewinnen, um wenigstens noch in der ungeliebten Europa League überwintern zu können. Nach 1:1 gegen den FC Everton war Coach Roberto Mancini zu drei Wechseln gezwungen: Kolarov und Silva verletzten sich am Wochenende, Yaya Touré fehlte gelbgesperrt. Ersetzt wurde das Trio durch Nastasic, Sinclair und Javi Garcia.
Spielbericht
Viel passierte in Dortmund zunächst nicht. Dem BVB war anzumerken, dass er sich in ungewohnter Besetzung erst noch finden musste. Nach zwölf Minuten gab Kirch den ersten Torschuss ab, der den englischen Nationaltorhüter Hart jedoch vor keine Probleme stellte.
City verfügte zwar über mehr Ballbesitz, präsentierte sich im Spiel nach vorne im ersten Durchgang jedoch völlig harmlos. Ein 30-Meter-Aufsetzer von Dzeko, den Weidenfeller zur Ecke lenkte (33.), war mehr oder weniger die einzige gefährliche Aktion vor der Pause. Vor allem im Mittelfeld agierten die Gäste zu ideenlos, Yaya Touré wurde schmerzlich vermisst.
So hatte der konzentriert zu Werke gehende BVB wenig Mühe, City vom eigenen Tor fernzuhalten. In der Offensive kam nach und nach mehr Zug ins Spiel der Klopp-Elf. Die beste Chance verschaffte sich Reus mit einer schönen Einzelaktion: Der Dortmunder zog von rechts in den Strafraum, fand jedoch in Hart seinen Meister, der den Ball mit den Fingerspitzen noch an den Außenpfosten lenkte (37.).
Hart tut was er kann, doch Schieber bricht den Bann
Auch nach dem Wechsel ließ der englische Meister nicht das Verlangen erkennen, in der Europa League überwintern zu wollen und machte stattdessen eher den Eindruck, in Gedanken schon beim Stadtderby gegen Manchester United am Sonntag zu sein. Der BVB - seit der Pause mit Blaszczykowski für Reus - war nun eindeutig die bessere Mannschaft und kam der Führung Schritt für Schritt näher. Nachdem Hart diese gegen Perisic (53.) und Großkreutz (54.) noch verhindert hatte, war der City-Schlussmann wenig später machtlos: Kuba startete auf rechts durch und brachte den Ball scharf an den Fünfmeterraum - maßgeschneidert für den heranrutschenden Schieber, der mit seinem ausgestreckten linken Bein die verdiente Führung erzielte (57.). Sekunden später vergab der Angreifer die große Chance auf den Blitz-Doppelpack, als er es frei vor Hart erfolglos mit einem Lupfer versuchte.
Citys Vorstellung in der Offensive blieb ernüchternd, daran änderte auch die Hereinnahme von Aguero und Balotelli nichts. Außer bei einem Tevez-Schuss aufs kurze Eck, den Weidenfeller parierte (67.), wurde es im Dortmunder Strafraum nicht gefährlich. In der Schlussphase stellten die Gäste die Gegenwehr dann völlig ein, der Dortmunder Sieg geriet nicht mehr in Gefahr.
In der Bundesliga geht es für Dortmund am Samstag (15.30 Uhr) mit einem Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg weiter. Das Champions-League-Achtelfinale wird am 20. Dezember ausgelost. ManCity kann sich auf die Premier League konzentrieren: Dort wartet am Sonntag (14.30 Uhr) das Stadtderby gegen United.