Valencias Fußballlehrer und ehemaliger Profi Mauricio Pellegrino setzte im Vergleich zum 2:1-Erfolg gegen Espanyol Barcelona auf Diego Alves für Guaita im Tor. Davor kamen Ricardo Costa, Cissokho, Parejo und Banega für Victor Ruiz, Albelda, Jonas und Viera zum Einsatz.
Bayern-Coach Jupp Heynckes drehte nach dem 1:1 beim 1. FC Nürnberg ebenfalls fünfmal am Personalkarussell: Für Rafinha, van Buyten, Tymoshchuk, Shaqiri und Mandzukic spielten Lahm, Badstuber, Javi Martinez, Ribery und Pizarro.
Valencia war nach der 0:2-Pleite von Baryssau gegen Lille schon vor der Partie fürs Achtelfinale qualifiziert, den Bayern reichte dafür schon ein Unentschieden. Während die Spanier es im Grunde entspannt angehen konnten, mussten auch die Münchner nicht volles Risiko gehen. Danach sah es aber zu Beginn nicht aus: Die Heynckes-Elf zeigte sich nicht gewillt nur abzuwarten, und riss das Zepter direkt an sich.
Gegen die auf schnelles Umschaltspiel eingestellten Gastgeber lief der Ball gut durch die Reihen des selbstbewussten Rekordmeisters, am gegnerischen Strafraum aber fehlte es zunächst noch an Präzision und am letzten Pass - zwingende Chancen blieben so in der Anfangsviertelstunde Fehlanzeige.
Der aufgerückte Dante war es, der nach einer Ecke per Kopfballaufsetzer Guaita erstmals zum ernsthaften Eingreifen zwang (18.). Von den defensiv meist gut sortierten Spaniern ging vorerst kaum Gefahr aus, aufmerksam unterband der Rekordmeister schon in der Mittelfeldzentrale Kombinations-Ansätze des Kontrahenten, ließ aber eigene Zielstrebigkeit in der Offensive mehr und mehr vermissen.
Die Pellegrino-Elf löste sich nach einer halben Stunde aus der Abwehr. Feghouli hatte die bis dorthin beste Gelegenheit des Spiels, scheiterte aber an Neuers Glanzparade (32.). Was dann auf der anderen Seite Barragan zu seiner rüden Attacke verleitet hat, weiß nur er selbst: Jedenfalls rutschte der bereits gelbverwarnte Verteidiger mit gestreckten Beinen in Alaba hinein, der sich zum Glück nicht verletzte - glatt Rot, die klare und einzig richtige Entscheidung von Referee Webb (33.).
Wer nun geglaubt hatte, der FCB würde seine numerische Überlegenheit ausspielen, sah sich getäuscht. Zwar prüfte Pizarro Guaita von der Strafraumgrenze (39.), doch zu sorglose Münchner luden in den Minuten vor der Pause Valencia zu gefährlichen Attacken ein (Feghouli, 44.).
Spielbericht
Ohne Personaltausch starteten die Teams in den zweiten Durchgang. Die Spanier igelten sich hinten ein, postierten sich um den eigenen Strafraum herum und lauerten wie zu Beginn des ersten Durchgangs auf Konter. Durchaus ansehnlich, wie die Pellegrini-Schützlinge diese Taktik umsetzten - Soldado prüfte Neuer (53.).
Der FCB hatte zwar mehr Ballbesitz, drängte aber keineswegs mit Nachdruck auf den Führungstreffer. Die Heynckes-Elf vernachlässigte das Flügelspiel, suchte kaum einmal konsequent den Weg zur Grundlinie, auch weil Ribery nicht seinen besten Tag hatte.
Auf der Gegenseite hätte es fast geklingelt, als Soldado nach Tino Costas Traumpass frei vor Neuer auftauchte, aber aus 13 Metern knapp über den Balken verzog - Riesenglück für die Gäste (62.).
Ein Doppelwechsel der Bayern folgte: Mit Shaqiri und Mandzukic für Kroos und Pizarro erhöhten die Gäste in der Folge den Druck und standen durch Mandzukics Kopfball dicht vor der Führung (71.). Die aber fiel auf der anderen Seite im Anschluss an einen unberechtigten Freistoß, den Dante nach Meinung von Webb gegen Guardado verursacht haben sollte: Feghouli tanzte Ribery und Badstuber am Strafraum aus und zog ab, Dante fälschte ab und der Ball flog über den abtauchenden Neuer hinweg ins Netz (77.).
Bayern brachte Gomez für Ribery, und der lange verletzte Goalgetter war entscheidend beteiligt am Ausgleich: Lahm flankte von der rechten Seite, Mandzukic fintierte und ließ durch, Gomez verlängerte zu Müller, der den Ball von Feghouli abgefälscht ins rechte Ecke einnetzte (82.) - 1:1, ein Remis, mit dem am Ende beide Teams leben konnten. Und das gleichzeitig dem FCB die Möglichkeit eröffnet, bei einem Sieg gegen BATE Baryssau den angestrebten Gruppensieg einzufahren.
Valencia gastiert am Samstag (20 Uhr) beim FC Malaga, ehe es am 5. Dezember (20.45 Uhr) beim OSC Lille in der Champions League weiter geht. Die Münchner erwarten dann zeitgleich Baryssau. Am Samstag (15.30 Uhr) empfängt die Heynckes-Elf Hannover 96.