Juventus-Interims-Coach Angelo Alessio schickte eine im Vergleich zur Nullnummer gegen Lazio dreifach veränderte Elf ins Rennen. Pirlo, Lichtsteiner und Vucinic gingen ausgeruht in die Partie
Chelsea-Coach Roberto di Matteo stellte nach dem 1:2 gegen WestBrom in der Premier League großzügig um. Ivanovic, Cole, Ramires, Mata und Oscar fanden sich neu im Team.
Spieltag fünf hielt in Gruppe E einen echten Höhepunkt bereit. Juventus empfing den FC Chelsea und was den Namen nach hochklassigen Fußballsport versprach, entpuppte sich nach dem Anpfiff durch Referee Cüneyt Cakir aus der Türkei als rassiger italienisch-britischer Vergleich.
Die ersten Duftmarken setzte Juventus. Lichtsteiner scheiterte gleich zweimal an Chelsea-Keeper Cech (2., 4.), Cahill rettete vor Quagliarella zur Ecke (6.). Dann kamen die Briten. Oscar rannte über das halbe Feld, ließ drei Juve-Spieler stehen und legte fantastisch für Hazard auf. Torwart Buffon griff erstmals entscheidend ein (9.). Diese Szenen nahmen den Verlauf der restlichen ersten Hälfte vorweg. Juventus spielte strukturiert nach vorne, suchte leidenschaftlich die Lücken in der Chelsea-Abwehr und vergaß dabei nicht Cech auf die Probe zu stellen. Marchisio (15.) und zweimal kurz hintereinander Quagliarella (20.) überzeugten sich von den Fähigkeiten des Tschechen. Die Engländer wirkten oftmals unsortiert und kamen meist nur über Konter in die Nähe des gegnerischen Strafraumes. Oscar freilich hatte dabei auch das 1:0 auf dem Fuß, Bonucci sprang rettend ein (35.).
Schließlich wurde der bis dahin überzeugende Juve-Auftritt auch belohnt. Pirlo probierte es aus der zweiten Reihe, Quagliarella hielt tückisch den Fuß hinein und Cech war auf dem falschen Fuß erwischt worden (38.). Gleich darauf rettete Cole auf der Linie vor dem drohenden 0:2, im direkten Gegenzug tauchte Mata freistehend vor Buffon auf und vergab überhastet das eigentlich sichere 1:1 (40.).
Nach dem Seitenwechsel gestaltete sich das Spiel dann äußerst einseitig. Das lag vornehmlich an der "Alten Dame" des italienischen Fußballs! Juve kombinierte nun, ließ den Gegner laufen und das 2:0 schien nach aussichtsreichen Vorstößen in Serie nur eine Frage der Zeit. Der ehemalige Leverkusener Vidal erlöste Fans und Mitspieler gleichermaßen (61.).
Der Rest war Formsache für souveräne Italiener, die sich auch durch die Hereinnahme von Spaniens Nationalstürmer Torres nicht mehr schrecken ließen (71.). Im Gegenteil: Vucinic vergab auf Vorlage des Uruguayers Caceres freistehend den dritten Treffer für Schwarz-Weiß (74.). Giovinco machte es besser, traf als Joker in der Nachspielzeit. Chelsea lieferte eine schwache Auswärtsvorstellung ab und unterlag verdientermaßen einer italienischen Vertretung, die nun beste Chancen besitzt, aus eigener Kraft das Weiterkommen zu sichern.
Der letzte Spieltag der Gruppe E führt Juventus am 5. 12. (20:45 Uhr) nach Donezk, Chelsea empfängt zeitgleich den FC Nordsjaelland.