Olympique Marseille mit Trainer Didier Deschamps musste nach dem 1:2 bei Inter Mailand im Achtelfinal-Rückspiel zwei Ausfälle verkraften. Nummer-eins-Keeper und Kapitän Mandanda fehlte Gelb-Rot-gesperrt und wurde durch Elinton Andrada ersetzt. Abwehrspieler Diawara handelte sich gegen Inter nicht nur seine 3. Gelbe Karte ein, sondern zog sich am Samstag in Nizza im Ligaspiel obendrein noch einen Kreuzbandriss zu.
Bei den Bayern nahm Jupp Heynckes im Vergleich zum 2:1-Sieg gegen Hannover 96 zwei Wechsel vor. Die gegen die Niedersachsen geschonten Müller und Gomez rotierten für Pranjic und Olic zurück in die Anfangsformation.
Die Partie im sich im Umbau befindenen Stade Vélodrome präsentierte sich von Beginn an temporeich. Beide Teams gingen äußert engagiert, aber zunächst fair, in die Zweikämpfe. Dabei versteckte sich Marseille keinesfalls. Bereits in der siebten Minute bot sich Fanni und Remy eine Doppelchance. Den Kopfball des Innenverteidigers parierte Neuer gerade noch vor der Torlinie, dann setzte der französische Stürmer den Nachschuss an den Außenpfosten.
Das Viertelfinale im Überblick
Die Münchner hatten in der Folge zwar ein Plus an Spielanteilen zu verzeichnen, kamen gegen die verbissen verteidigenden Südfranzosen aber kaum durch. So fand der durchgebrochene Müller nach einer Viertelstunde von rechts im Strafraum keinen Abnehmer in der Strafraummitte, ehe Alaba aus der Distanz mit der ersten kleineren Gelegenheit für den FCB über das Tor schoss (15.). In diesem Stil ging es weiter.
In der 28. Minute hatte André Ayew aus halblinker Position im Strafraum eine gute Schusschance, wurde aber wegen eines Fouls an Lahm zurückgepfiffen. Dann nahm die Härte im Spiel zu. Nacheinander sahen Lahm (wegen Meckerns) sowie Kroos, Diarra, der damit im Rückspiel fehlt, und Luiz Gustavo die Gelbe Karte.
Kurz vor der Pause ging der FC Bayern aber doch noch in Führung. Nach einem Konter verwertete Gomez Robbens feinen Pass vom Strafraumrand zu seinem bereits elften Treffer in der Champions-League. Keeper Elinton Andrade, dem der Ball durch die Arme rutschte, sah bei dem Tor allerdings nicht gut aus (44.).
Doppelpass: Robben legt nach
Nach Wiederbeginn startete Marseille zunächst offensiv, doch die ersten guten Gelegenheiten hatte der FC Bayern. Müller versprang der Ball in der 53. Minute halbrechts frei vor Elinton Andrade im letzten Moment. Dann spielte Müller Gomez im Strafraumzentrum mustergültig frei, doch diesmal entschärfte der Olympique-Keeper gerade noch rechtzeitig (59.). Im direkten Gegenzug konnte Boateng den Ball im Laufduell mit Remy nicht behaupten, so dass Neuer zu einer Parade gezwungen war (60.).
Robben bejubelt sein 2:0 mit den Münchner Fans. Getty Images
Insgesamt präsentierte sich die zweite Hälfte aber nicht mehr so intensiv und ereignisreich wie der erste Abschnitt. Die Ausnahme war aber die 69. Minute: Nach herrlichem Doppelpass mit Müller tauchte Robben plötzlich halbrechts im Strafraum frei vor Elinton Andrade auf und erzielte überlegt das 2:0 ins lange Eck.
Obwohl Didier Deschamps mit Brandao einen weiteren Angreifer und mit Cheyrou auch noch einen offensiven für einen defensiven Mittelfeldspieler brachte, gelang Olympique in der Folge im Spiel nach vorne nicht mehr viel. Stattdessen war die Luft in der Schlussphase raus aus dem Spiel. Während die Münchner die Partie kontrollierten, in der gegnerischen Hälfte aber das letzte Risiko scheuten, schien Marseille nicht mehr an eine Ergebniskorrektur zu glauben.
In der Bundesliga reist Bayern München am Samstag nach Nürnberg. Olympique Marseille hat dagegen am Wochenende frei und spielt erst im Rückspiel am kommenden Dienstag in München wieder.