Marseille mit Trainer Didier Deschamps konnte nach dem 1:1 gegen Valenciennes Olympique Lyon in der Tabelle überholen, ist wettbewerbsübergreifend seit dem 23. November ungeschlagen. Damals gab es eine Niederlage daheim in der Champions League gegen Piräus. Trainer Didier Deschamps tauschte im Vergleich zum vergangenen Spieltag viermal Personal. Azpilicueta, Morel, Cheyrou sowie Brandao spielten für Jordan Ayew, Traoré, Fanni und Kaboré.
Inter-Coach Claudio Ranieri stand nach dem 0:3 gegen Bologna unter Druck. Mit Samuel, Stankovic, Chivu und Zarate in der Starelf setzte er im Stade Velodrome auf Erfahrung und nahm Ranocchia, Nagatomo, Faraoni und Pazzini aus dem Team.
Die Franzosen begannen engagiert und lauffreudig. Deschamps Matchplan sah vor allem Angriffe über die Außen vor, immer wieder schalteten sich die Außenverteidiger in die Angriffe mit ein, doch alle Flankenversuche blieben beim Mailänder Abwehrzentrum um Lucio und Samuel gut aufgehoben. Lediglich ein Fernschuss von Cheyrou sorgte so für frühe Aufregung, der Versuch schlug jedoch abgefälscht knapp rechts neben dem Tor ein (3.).
Forlan scheitert an Mandanda - Zarate fehlt das Schussglück
Inter beschränkte sich in der Anfangsphase weitestgehend auf die Arbeit gegen den Ball, schaltete dann aber blitzschnell um und suchte die eigenen Stürmer mit langen Bällen. Vor allem auf der rechten Abwehrseite von Olympique taten sich so Lücken auf. Cambiasso nutzte so eine Gelegenheit, flankte ins Zentrum auf Forlan, doch Uruguays WM-Held scheiterte am klasse reagierenden OM-Keeper Mandanda (11.).
Chancen für Marseille blieben lange Zeit Mangelware, nur nach einem Freistoß des kleinen Mittelfeldlenkers Valbuena herrschte Konfusion in der Deckung der Lombarden – Brandao und Diawara störten sich jedoch gegenseitig und verpassten so die durchaus mögliche Führung (30.).
Die Achtelfinal-Hinspiele
Etwas zielstrebiger wirkten die Mailänder bei ihren vereinzelten Vorstößen, mehr Glück im Abschluss war ihnen jedoch auch nicht beschieden. Zarate schoss harmlos in Richtung Mandanda (37.), auch Cambiasso brachte das Spielgerät nicht gefährlich auf das Tor (44.). So blieb es zur Pause torlos.
Nach der Pause musste bei der Ranieri-Efl Maicon für Nagatomo weichen. Doch die Gäste blieben abgezockt, in der Abwehr konzentriert und wirkten äußerst stabil. Marseille hatte zwar ein Plus an Ballbesitz, durch einen abgeblockten Schuss von Cheyrou auch eine Torchance (48.), doch recht viel mehr war gegen die erfahrenen und jetzt auch körperlich robusteren (Gelbe Karten für Stankovic, Zarate und Chivu binnen elf Minuten) nicht zu holen.
Knappe Sache - Marseilles Diawara vergibt eine der ganz wenigen Chancen für sein Team. Inters Julio Cesar schaut dem Ball hinterher. Getty Images
Und wie in Durchgang eins blieb Inter erstmal auch gefährlicher im Vorwärtsgang. Aus dem Spiel kam zwar herzlich wenig, doch nach Sneijders tückischem Freistoß sprang Stankovic kurz vor dem Tor der Ball vor den Fuß. Der Schuss kam aber nicht an Mandanda vorbei (74.).
Die Entscheidung - Ayew köpft sich warm und trifft spät
Die Partie plätscherte scheinbar dem Ende entgegen. Marseille, jetzt mit Jordan Ayew für Brandao in der Sturmspitze aufgestellt (73.), kam durch Andre Ayew zu einer späten Kopfballchance (78.), der setzte den Ball jedoch neben das Tor. Andre Ayew jedoch verzagte nicht. Ein weiterer Kopfball fand dann kurz vor dem Ablauf der regulären Spielzeit den Weg in die Arme von Inter-Schlussmann Julio Cesar (89.). In der Nachspielzeit erzwang Ayew dann mit einem Außenristschuss einen letzten Eckball, den er in das umjubelte und späte 1:0 ummünzte (90. +3).
Marseille reist in der Liga am Wochenende nach Brest. Inter muss am Wochenende beim SSC Neapel ran. Das Rückspiel gegen OM findet am 13. März in Mailand statt.