Leverkusens Coach Robin Dutt nahm im Vergleich zum 0:1 in Dortmund zwei Wechsel vor: Kadlec (in der Liga gesperrt) und Renato Augusto spielten für Kießling sowie Oczipka.
Bei Barcelona, das die Generalprobe beim 2:3 bei CA Osasuna verpatzte, tauschte Trainer Pep Guardiola dreimal Personal. Piqué, Sergi Roberto und Pedro rutschten raus, Fabregas, Adriano und Busquets kamen. Mittelfeldlenker Xavi fehlte wegen Beschwerden an der rechten Sohle ganz.
Ultradefensiv aufgestellt, meist mit allen zehn Feldspielern in der eigenen Hälfte, empfing Bayer Leverkusen den Titelverteidiger aus Barcelona zum Achtelfinal-Hinspiel in der BayArena. Und vom Start weg dominierten die Gäste, hatten ein riesiges Plus an Ballbesitz und suchten geduldig die Lücke in der gegnerischen Deckung.
In dieser Konstellation entwickelte sich im ersten Durchgang wahrlich kein Feuerwerk an Spielwitz. Die Werkself verteidigte kompakt, aufmerksam und gewissenhaft – zumindest im Rückwärtsgang verdiente sich die Dutt-Elf lange Zeit gute Noten. In der Offensive hingegen blieben die Rheinländer, personifiziert durch die völlig in der Luft hängende alleinige Spitze Schürrle, völlig blass. Nur ein gelungenes Zusammenspiel zwischen Bender und Renato Augusto ließ bei den Heimfans auf der Tribüne etwas Hoffnung keimen (33.).
Erster Schuss - erstes Tor. Sanchez ist eiskalt!
Die Achtelfinal-Hinspiele
Nicht viel mehr, aber zumindest etwas, spielte sich in den ersten 45 Minuten auf der Gegenseite ab: Ein Freistoß von Dani Alves (11.), der am Tor vorbeisegelte. Eine flache Hereingabe von Sanchez, die Schwab vor Messi zur Ecke klärte (13.). Ein zu hoch angesetzter Schuss von Adriano (25.). Mehr ließ Bayer lange Zeit nicht zu. Erst kurz vor der Pause setzte Superstar Messi einen Geistesblitz in die Tat um, spielte Sanchez mit dem Außenrist mustergültig frei. Der Schuss des Chilenen ging Leno durch die Beine und schlug knapp neben dem linken Pfosten ein (41.).
Kadlec setzt sich durch - Bayer-Hoffnung währt nur kurz
Die Anfangsphase des zweiten Durchgangs geriet dann entschieden lebhafter. Und das lag vor allem an Bayer, das sich endlich auch nach vorne traute, entschlossen nachsetzte und zeigte, dass Barcelona keineswegs unverwundbar ist. So als Corluka Abidal düpierte und auf den zweiten Pfosten flankte, so als dort Kadlec höher stieg als Sanchez und zum 1:1 einnickte (52.). Die Freude währte freilich kurz. Die Gäste schlugen umgehend zurück. Fabregas spielte für Sanchez in die Gasse – der Chilene ließ Friedrich stehen und düpierte Leno zum zweiten Mal (55.).
Kadlec setzt sich durch und trifft zum zwischenzeitlichen 1:1. Da schöpfte Bayer wieder Mut. Getty Images
Doch die Werkself war nun wach. Renato Augusto versuchte es mit einem Flachschuss – Gäste-Keeper Victor Valdes blieb Sieger (57.). Und ganz nah dran am erneuten Ausgleich war Castro, dessen fulminanten Linksschuss Valdes gerade noch an den Pfosten lenkte (64.). Leverkusen ließ dem Titelverteidiger im Wettbewerb so aber auch mehr Raum, den Messi umgehend und sehenswert nutzte. An Friedrich und Schwaab tänzelte der Argentinier vorbei, lupfte den Ball dann an Leno vorbei ans Aluminium (72.).
Messi hat das allerletzte Wort
Es blieb auch in der Schlussphase spannend. Zumal mit Kießling nun ein weiterer Angreifer der Hausherren das Feld betrat und prompt auch eine große Möglichkeit besaß. Mit einem schwachen Kopfball aus bester Position konnte aber auch er Valdes nicht überwinden (79.). Die Entscheidung fiel dann vor dem Tor von Bayer-Schlussmann Leno. Messi spielte Doppelpass mit Dani Alves, drückte den Ball zum 3:1 über die Linie (88.). Erstmals konnte Barca so unter Pep Guardiola ein Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League gewinnen.
Das Rückspiel der beiden Teams findet am Mittwoch, den 7. März, im Camp Nou statt. In der Liga ist Leverkusen am Samstag (15.30 Uhr) gegen Augsburg gefordert, während es in der Primera División am Sonntag (21.30 Uhr) zur Pokal-Revanche zwischen Barcelona und dem FC Valencia kommt.