Gegenüber dem Aufeinandertreffen im Hinspiel vor zwei Wochen, das Amsterdam beim sicheren 3:0-Erfolg klar dominierte, nahmen beide Trainer zahlreiche Umstellungen vor. Ajax-Coach Ronald Koeman brachte drei neue Leute: Stekelenburg stand für Lobont zwischen den Pfosten, der Rumäne zog sich in der Liga eine Knieverletzung zu. Grygera rückte für den mit einer Leistenzerrung ausgefallenen Maxwell ins Team, der Argentinier Rosales übernahm die Sturmposition von Sonck, der mit einem Bankplatz Vorlieb nehmen musste. Nir Klinger stellte nach den Erfahrungen aus der Partie in der Amsterdam Arena die Mannschaft aus Tel Aviv auf vier Positionen um. Die Außenverteidiger Pantsil und Nagar blieben draußen, Moosa und Abo Siam rückten dafür in die Startelf. Bruno Reis und Stürmer Mbamba musste zunächst ebenfalls zuschauen, Dego und Mesika sollten im zweiten Heimspiel der Gruppenphase für ein verbessertes Offensivspiel und den ersten Champions-League-Treffer sorgen.
Der 4. Spieltag im Überblick Die Gruppe C
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Ramat-Gan-Stadium |
| Zuschauer | 32.000 |
Im Nationalstadion Ramat Gan schien Ajax zu Beginn an die starke Vorstellung aus dem Hinspiel anknüpfen zu wollen. Gleich in den ersten 100 Sekunden der Begegnung kam van der Vaart zwei Mal zum Abschluss, jedoch ohne dass Maccabi-Keeper Strauber eingreifen musste. Fortan zeigte das Team von Nir Klinger jedoch, dass man sich trotz einer Champions-League-Bilanz von drei Niederlagen und 0:5 Toren noch einiges vorgenommen hatte. Das neu formierte Mittelfeld trug durchaus gefällige Angriffe vor. In der Rückwärtsbewegung hatten die Hausherren kaum Probleme mit den hochveranlagten Ajax-Akteuren, da diese vielfach die Laufbereitschaft vermissen ließen. Bei einem Kopfball von Dego wäre fast folgerichtig die Führung für Tel Aviv gefallen, aber das Leder klatschte nur an den rechten Pfosten (11.). Das war allerdings auch die letzte Torszene für lange Zeit. Amsterdam kam besser in Spiel und brachte mehr Sicherheit in die eigenen Aktionen, indem man den Ball in den eigenen Reihen laufen ließ. Doch in Sichtweite des gegnerischen Tores konnten sich auch die Akteure aus der Ehrendivision nicht durchsetzen. Tel Aviv stand defensiv wesentlich besser als im ersten Aufeinandertreffen. Erst in der 35. Minute ergab sich eine viel versprechende Szene für die Gäste, aber nach feinem Pass von Rosales vergab van der Vaart die große Chance zur Führung frei vor Strauber. Sneijder probierte es vor der Pause noch mit zwei Schüssen aus der Entfernung (39., 44.), hatte dabei allerdings auch keinen Erfolg, so dass es torlos in die Kabinen ging. Der zweite Durchgang begann mit einem Paukenschlag. Ein hohes Zuspiel legte Addo mustergültig dem nachrückenden Dego in den Lauf. Der Israeli kam 16 Meter vor dem Tor an den Ball und vollendete direkt mit einem Linksschuss an Stekelenburg vorbei. Ajax reagierte und verstärkte die Offensivbemühungen, die Sneijder mit dem Ausgleich hätte krönen können. Doch der Kopfball des freistehenden niederländischen Nationalspielers aus acht Metern missglückte gründlich (56.). So gelang Maccabi nur 60 Sekunden später das 2:0, allerdings nur mit tatkräftiger Unterstützung der Ajax-Hintermannschaft. Heitinga legte unbedrängt den Ball zu Stekelenburg zurück. Der wollte das Leder lang nach vorn schlagen, traf dabei jedoch den nachsetzenden Dego. Vom linken Fuß des Israelis sprang die Kugel direkt ins leere Tor. Nach dem Doppelschlag war Amsterdam gefordert, schließlich waren für ein Weiterkommen drei Punkte beim Außenseiter eingeplant. Doch weder van der Vaart aus halblinker Position (65.), noch Sneijder aus der Distanz (66.) konnten den schnellen Anschluss herstellen. Tel Aviv versuchte, sich immer wieder spielerisch aus der Umklammerung zu befreien, und kam ein ums andere Mal zu guten Kontermöglichkeiten, die aber nicht konsequent ausgespielt wurden. Ein Abschluss des eingewechselten Bruno Reis bildete dabei die Ausnahme (82.). In einer hektischen Schlussphase kam Ajax durch de Ridder, der eine scharfe Hereingabe von Sneijder aufs Tor verlängerte, noch zum Anschlusstreffer (88.). Zu mehr reichte es aber nicht, mit viel Einsatz brachte Maccabi die Führung über die Zeit. Nach einer ereignisarmen ersten Hälfte wurde Amsterdam kurz nach der Pause durch den ersten Champions-League-Treffer der Israelis geschockt. Anders als noch beim Hinspiel vor zwei Wochen stand die Abwehr der Israelis recht sicher, so dass die Niederländer nur zu wenigen Chancen kamen. Durch die überraschende Niederlage hat Amsterdam im Kampf um den Einzug ins Achtelfinale weiterhin drei Punkte Rückstand auf den FC Bayern. Tel Aviv ist dank des Doppeltorschützen Dego mit den ersten Toren und Punkten in der "Königsklasse" angekommen.