Im Vergleich zur 1:4-Hinspielniederlage veränderte Depor-Coach Javier Irureta sein Team auf drei Positionen: In der Viererkette spielte Manuel Pablo für Scaloni, im Mittelfeld kamen Romero und Victor für Duscher und Capdevila zum Einsatz. Auf der anderen Seite nahm Trainer Carlos Ancelotti zwei Personalwechsel vor und brachte Nesta für Costacurta sowie Tomasson für Inzaghi.
Das Viertelfinale im Überblick
Paukenschlag im Riazor nach nur fünf Minuten: Pandiani behauptet am Strafraum in Mittelposition gegen Maldini den Ball, dreht sich geschickt um den AC-Kapitän herum und erzielt mit trockenem Linksschuss ins rechte untere Eck den Führungstreffer. Vom schnellen 1:0 beflügelt, setzte Depor gleich nach und hatte Pech, dass Victor wenig später nur am Außenpfosten scheiterte (8.). In der Folge hatte die Defensive des AC gegen die Pressing spielenden Spanier Schwerstarbeit zu verrichten. Nur vereinzelt gelang es der Ancelotti-Elf, sich zu befreien und einen Konter erfolgversprechend anzusetzen. Kaka hatte bei einem dieser Gegenangriffe allerdings den Ausgleich auf dem Fuß, scheiterte allein vor dem Tor an Molina (19.). Es sollte die einzige Milan-Chance in der ersten Halbzeit bleiben, danach spielte nur noch La Coruña, und wie! Ein Angriff nach dem anderen rollte Richtung AC-Tor, in dem Dida zunächst noch gegen Valeron (26.) und Luque (34.) einen höheren Rückstand verhindern konnte. Eine Minute später freilich patzt der bis dorthin beste Milanese, als er eine Flanke von Luque von der linken Außenbahn unterläuft und Valeron ohne Mühe aus vier Metern einköpfen kann. Damit nicht genug: Gegen die indisponierte Abwehrreihe der Italiener gelingt Luque kurz vor dem Halbzeitpfiff sogar noch das dritte Tor, als er Nesta und Cafu überspurtet und das Leder mit links aus elf Metern ins linke obere Toreck wuchtet (44.). Unverändert begannen beide Teams nach dem Wechsel. Verändert waren allerdings nun die taktischen Vorzeichen, denn mit dem 3:0 im Rücken konnte La Coruña nun sein Augenmerk auf eine verstärkte Defensive legen. Der AC spielte nun optisch überlegen, das so hochgelobte Mittelfeld um Pirlo, Seedorf und Kaka aber blieb nahezu rat- und wirkungslos - Tomasson und Shevchenko warteten vergeblich auf Vorlagen dieses Trios, erfreuten sich freilich auch der konsequenten Bewachung der starken spanischen Abwehrspieler. Die bessere Spielanlage zeigte nach wie vor der Tabellendritte der Primera División, der sich nach kurzer Drangphase der müde wirkenden Italiener Mitte des zweiten Durchgangs mit großer Zweikampfstärke und Ballsicherheit präsentierte und in seinen Angriffsaktionen stets gefährlicher wirkte als die Gäste. Der für den starken Luque gekommene Fran (66.) rechtfertigt seine Einwechslung nur zehn Minuten später, als er sich im Strafraum gegen Gattuso durchsetzt und Cafu den Schuss von Depors Nummer 10 unhaltbar für Dida ins kurze Eck abfälscht. Die Schlussoffensive des AC kam zu spät, gegen Rui Costas Distanzschuss (82.) rettete Molina sein Team vor der Verlängerung und gleichzeitig ins Halbfinale.
Gegen das wie entfesselt aufspielende La Coruña war der enttäuschende AC Milan ohne Chance und schied folgerichtig trotz des komfortablen 4:1 aus dem Hinspiel aus. Depor darf sich auf sein erstes Champions-League-Halbfinale freuen - Gegner ist Porto, das Lyon ausschaltete.