Personal: Boavista-Coach Pacheco vertraute der Elf, die Kiew mit 3:1 besiegt hatte, Sammer brachte die gleiche Anfangsformation wie gegen Leverkusen (1:1).
Taktik: Boavista wie gewohnt mit Viererkette in der Abwehr, Borussias Angreifer wurden im Raum übergeben. Glauber gab den zentralen Abräumer vor der Abwehr, hatte es daher meist mit Rosicky zu tun. In der Offensive agierte Goulart aus der zentralen Angreiferposition heraus, ließ sich aber meist hinter seine rochierenden Sturmkollegen fallen, um sich die Bälle bereits im Mittelfeld zu holen.
Sammer begegnete Boavistas Offensivformation mit einer Dreierkette sowie Reuter als zusätzlicher Absicherung, der sich je nach Situation in diese Kette eingliederte. Kohler kümmerte sich fast nur um Goulart, während es Wörns und Dede abwechselnd mit den Spitzen Duda und Silva zu tun hatten. Dede versuchte, bei Ballbesitz Impulse nach vorne zu setzen, Stevic sollte im Mittelfeld die Lücken stopfen.
Analyse: Nachdem die Borussia die gefürchtete Anfangsoffensive der Portugiesen schadlos überstanden hatte, legte Boavista nach 20 Minuten so richtig los. Dank des unorthodoxen aber sehr flexiblen Offensivspiels wirbelte Porto die Dortmunder Abwehr kräftig durcheinander. Petit und Sanchez hatten viele Freiräume und schoben immer wieder an, so dass in der Dortmunder Deckung die in den letzten Wochen noch vorhandene Ordnung völlig verloren ging. Ein Offensivspiel, und somit Entlastung für die Abwehr, fand fast nicht statt: Sörensen und Amoroso waren aus dem Spiel genommen, Rosicky überfordert, Koller bekam fast nur lange Bälle.
Nach dem Wechsel war der BVB zwar feldüberlegen, aber über weite Strecken einfallslos. Die einzig gelungene Aktion durch Ricken, der Amoroso in Szene setzte, wurde belohnt.
Fazit: Eine erschreckend schwache erste Hälfte brachte die Dortmunder Borussia in Porto auf die Verliererstraße. Die kurze Schlussoffensive kam viel zu spät.
Aus Porto berichtet Jan Lustig