Champions League

Da wäre mehr möglich gewesen

Champions League, 7. Spieltag, Gruppe C, Trondheim - Bayern 1:1 (0:1)

Da wäre mehr möglich gewesen

Personal: Die Bayern waren auf vier Positionen gegenüber dem 6:1 über Freiburg geändert. Für Matthäus, Elber (beide verletzt), Jeremies (gesperrt) und Linke standen Andersson, Kuffour, Finke und Salihamidzic in der Anfangsformation.

Taktik: Beide Teams spielten mit einer Viererkette in der Abwehr, einem Dreier-Mittelfeld und drei Angreifern. Allerdings standen Sörensen, Strand und Carew - um ihn kümmerten sich die beiden Innenverteidiger Kuffour und Andersson im Wechsel - gestaffelter als Sergio, Salihamidzic und Jancker, die klassische Sturmpositionen besetzten.

Spielverlauf: Die Bayern präsentierten sich sehr kompakt, stellten im Mittelfeld früh und effektiv die Räume zu. Fast immer griffen zwei bis drei SpieIer den ballführenden Mann des Gegners an, so dass die Kombinations-Bemühungen der Trondheimer meist im Keim erstickt wurden und es bis zur 45. Minute dauerte, ehe sie die erste nennenswerte Torgelegenheit verbuchten. Effenberg und Scholl tauschten sehr flexibel ihre Positionen, sowohl in der Quer- als auch in der Längsachse. Fink stand in der Regel etwas tiefer und hielt seine Position.

Spieler des Spiels

Mehmet Scholl Mittelfeld

2
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Spielnote

3
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Tore und Karten

0:1 Jancker (10')

1:1 Skammelsrud (47')

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Rosenborg Trondheim
Trondheim

Jamtfall3,5 - Basma3,5, Bragstad3, Hoftun3, Bergdølmo4 - Winsnes4 , Skammelsrud2 , Berg3, Strand4 - Sörensen3,5, Carew3

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Bayern München
Bayern

Kahn2 - Babbel2,5, Andersson3, Kuffour2,5, Tarnat3 - Fink2,5, Effenberg3,5, Scholl2 - Paulo Sergio4 , Jancker2,5 , Salihamidzic3,5

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Schiedsrichter-Team

Stefano Braschi Italien

2
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Spielinfo
Stadion Lerkendal
Zuschauer 14.167 (ausverkauft)
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Im Vorwärtsgang kombinierten die Münchner erst kurz, sicher und präzise, um dann mit einem überraschenden Diagonalpass die Vierer-Abwehrkette der Norweger auszuhebeln. Scholl nahm sich alle Freiheiten. Jancker war die Anspielstation in der Spitze, schirmte dort geschickt und effektiv die Bälle. Sergio rückte immer mal wieder nach innen, so dass Babbel den Raum fand, außen an Fink vorbei den Weg nach vorne zu suchen. So entstand auch das 1:0. Das einzige Manko: Es hätten mehr Treffer erzielt werden müssen.

Der Ausgleich änderte das Bild. Rosenborg wurde nun frecher. Die Mannschaft kombinierte flotter und kam so häufiger vielversprechend in Tornähe. Die permanente Souveränität der Bayern ging verloren, das zuvor schon im Mittelfeld so feinnervig gestrickte Defensiv-Netz war nicht mehr so engmaschig, es bekam Löcher. In der Offensive fingen sich München 20 Minuten nach dem Ausgleich wieder. Scholl zeigte einige gute Einzelleistungen und war sauer, als er ausgewechselt wurde. Er verweigerte Hitzfeld sogar den üblichen Handschlag.

Fazit: Hätten die Bayern nach vorne konsequenter gespielt, hätte Trondheim wohl nach fünf Jahren die erste Heimniederlage in der Champions League kassiert.

Aus Trondheim berichtet Karlheinz Wild