Champions League Spielbericht
Champions League

SPIELBERICHT

SPIELBERICHT

Istanbul:

Volkan (3) - Fatih (3), Bülent (5) - Hakan Ünsal (4), Popescu (3,5), Ümit (4), Tugay (4), Ergün (3) - Hagi (3,5) - Hakan Sükür (4), Ilie (3)

Dortmund:

Klos (2,5) - Feiersinger (2), Kohler (3), Cesar (3) - Heinrich (2,5), Freund (2,5), Zorc (4,5), Lambert (3), Reinhardt (4) - Herrlich (3,5), Chapuisat (2)

Eingewechselt: 46. Kree (3) für Kohler, 46. But (4) für Freund - 67. Arif (-) für Ümit

Reservebank: 12 Cengiz (Tor), 4 Vedat, 7 Coskun, 8 Suat, 16 Okan, 18 Emre - 12 de Beer (Tor), 13 Tanko, 21 Riethmann, 22 Kirovski, 23 Booth

Tore: 0:1 Chapuisat (74., ohne Vorarbeit)

Chancenverhältnis: 6:4.

SR: Aranda (Spanien), Note 2,5, sicherer Leiter, hätte Hakan Ünsal nach Foul an Heinrich aber Gelb zeigen müssen

Zuschauer: 22 000 (ausverkauft)

Gelbe Karten: Bülent - Lambert.

Spielnote: 3,5

 

Die Analyse

Der Titelverteidiger startete erfolgreich in die Champions League, mußte den Sieg aber teuer erkaufen, weil Kohler und Freund (beide Muskelfaserriß) mit Verletzungen zur Halbzeit den Platz verließen und länger auszufallen drohen. Ohne Sammer, Möller und Reuter (alle nach Verletzungen im Aufbautraining) und ohne die gesperrten Sousa und Ricken krempelte Dortmunds Trainer Nevio Scala sein Team notgedrungen gründlich um. Nur den Sturm ließ er gegenüber dem Karlsruhe-Spiel unverändert. In der Abwehr tauschte er Kree durch Cesar aus, ins Mittelfeld baute er Zorc und Reinhardt ein. Was zur Folge hatte, daß Heinrich von der linken auf die rechte Seite ging. Freund wurde zum Sonderbewacher für Hagi abgestellt. Bei Galatasaray fehlte der verletzte Filipescu, für ihn spielte Ümit.

Zwei taktische Maßnahmen von Trainer Scala fruchteten besonders. Freund wich Hagi in der ersten Hälfte kaum von der Seite, drängte seinen Kontrahenten durch aggressives, frühes Tackling auf die Flügel und kappte somit den Nachschub für die beiden Spitzen Hakan Sükür und Ilie. Überhaupt konnten sich beide Angreifer kaum entfalten; Cesar (gegen Hakan Sükür) und Kohler (gegen Ilie) verzichteten auf die gewohnte Raumdeckung, spielten konsequent gegen den Mann.

Die Borussen versteckten sich nicht, spielten mit - obwohl mit Sousa, Möller und Ricken wichtige Ideengeber im Mittelfeld fehlten. Statt dessen liefen viele Aktionen über Heinrich, der über rechts fleißig an den Schwungrädern kurbelte. Auch Feiersinger schaltete sich in "Sammer-Manier" in die Angriffsbemühungen ein. Auf der Gegenseite machten Ergün und Tugay zu wenig Tempo im Mittelfeld, blieben lange Zeit blaß.

Die Verletzungen von Kohler und Freund zwangen Scala, seine bis dato erfolgreiche Elf bereits zur Pause umzustellen: Kree übernahm den Part von Kohler, heftete sich an die Fersen von Ilie, Lambert kümmerte sich um die Bewachung von Hagi, But übernahm Lamberts Rolle im linken Mittelfeld. Die Borussen benötigten Zeit, um die Umstellungen zu kompensieren; gleichsam forcierte Istanbul das Tempo und drängte den BVB verstärkt in die Defensive. Die Borussen konnten sich nur selten befreien, die Türken kamen immer wieder zu Chancen - die größten verpaßten Hakan Sükür und Hagi mit Pfosten- bzw. Lattentreffern. Gefahr brachten auch Standardsituationen durch Hagi.

Inmitten der Istanbuler Drangperiode markierte Chapuisat plötzlich die Dortmunder Führung, begünstigt duch einen Schnitzer von Bülent. Mit enormen kämpferischen Einsatz, Kampf und Siegeswillen machten die Dortmunder schließlich den fünften Auswärtssieg im sechsten Auswärtsspiel der Champions League perfekt - die spielerische Komponente blieb dabei (notgedrungen) etwas auf der Strecke.

Spieler des Spiels

Stéphane Chapuisat

Aus Istanbul berichtet Thomas Hennecke