"Du weißt hier nicht, woran du bist", beklagte der Grieche am Mittwoch seine jüngste Achterbahnfahrt zwischen Tribüne und Startelf. Besonders hart traf den 25-Jährigen zuletzt die Nichtberücksichtigung im 18er-Aufgebot gegen Ingolstadt (2:1) – obwohl im erkrankten Kapitän Clemens Fritz ein Sechser ausfiel. Eine Woche zuvor hatte Petsos beim Nordderby in Hamburg (2:2) noch beginnen dürfen und bis zu seiner Auswechslung gegen Philipp Bargfrede zumindest nicht versagt (kicker-Note 4). "Es bricht einen ein bisschen", gesteht Petsos, der sich gedanklich schon mal auf ein unfreiwillig geruhsames Wochenende einstellt: "Wenn man auf die Fakten schaut, würde es an ein Wunder grenzen, wenn ich in Berlin dabei wäre." Schließlich ist nun auch Fritz wieder an Bord.
Dass Petsos' Perspektive ab Januar durch die Verpflichtung von Thomas Delaney (FC Kopenhagen) nicht besser wird, liegt auf der Hand. Dennoch schließt der Mittelfeldmann einen Abschied aus: "Ich bleibe auf jeden Fall bei Werder. Ich werde bald Papa und streiche außerdem nicht nach einem halben Jahr schon wieder die Segel." Damit, dass sich an seiner Rolle nichts Wesentliches ändert, wird Petsos dann aber voraussichtlich weiterhin leben müssen. Schließlich drängt sich dieser Eindruck geradezu auf: Dem Mann, der von Ex-Manager Thomas Eichin noch unter Berücksichtigung eines möglichen Abstiegs ablösefrei von Rapid Wien geholt wurde, fehlt für Werders aktuelle Ansprüche letztlich die Klasse.