Bundesliga

Bungert: "Für Heidel wird es komischer"

Mainz zufrieden ins "nächste Highlight"

Bungert: "Für Heidel wird es komischer"

Hat ein komisches Gefühl wegen Heidel: Der Mainzer Kapitän Niko Bungert.

Hat ein komisches Gefühl wegen Heidel: Der Mainzer Kapitän Niko Bungert. imago

Diese, erklärte der Kapitän, liege aber eher am Spielverlauf als letztlich am Resultat. Denn, so bemerkte Bungert: "Du musst mit diesem Punkt zufrieden sein. Wir waren nicht besser, wir waren ebenbürtig."

Die logische Folge dessen ist nunmal ein Remis, das den Rheinhessen eine sehr ordentliche Ausgangsposition zur Halbzeit der Gruppenphase beschert. Anderlecht, die Nullfünfer und AS Saint-Etienne sind punktgleich, der FK Qäbälä ist mit null Zählern Letzter. Und da kommt auch schon die Schwierigkeit: Die Aserbaidschaner, die zwar kein Kanonenfutter, aber dennoch klarer Außenseiter sind, sind die einzige Mannschaft, die noch nicht in Mainz angetreten ist. Die vermeintlich stärkeren Gegner haben nun Heimrecht gegen die Elf von Trainer Martin Schmidt.

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Bundesliga - 8. Spieltag
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Das kann ein Nachteil sein. "Das muss es aber nicht", widerspricht Bungert und ergänzt: "Uns war sowieso von vorneherein klar, dass wir nicht durch diese Gruppe marschieren werden."

Demut ist ein wichtiges Steinchen im Mainzer Erfolgsmosaik, genauso wie die Stärke auf fremdem Geläuf, die in der laufenden Runde zum Tragen kommt: Sieg in Qäbälä, sieben Punkte aus vier Bundesliga-Auswärtspartien. "Wir können auch auswärts gewinnen", sagt Sportdirektor Schröder mit einem Grinsen im Gesicht, angesprochen auf die beiden Aufgaben in der Fremde.

Der 41-Jährige will den Fokus auf das Positive legen, wozu er nach erfolgreichem Start in allen drei Wettbewerben allen Grund hat. Einziger Kritikpunkt: In der Schlussphase "konnten wir keine Chancen kreieren – aber das ging Anderlecht genauso". Die Belgier zeigten sich kaltschnäuzig. Nach eindrucksvollem FSV-Auftakt und dem frühen 0:1 durch Yunus Malli (FE., Vorarbeit: De Blasis) spielten sie das sehr erwachsen. Sie verfielen nicht in Hektik, standen weiter kompakt, lauerten auf Konter – und wurden mit dem Ausgleich belohnt. Beide Teams fanden nur selten den Weg zum Tor. Ein Umstand, der konzentriertem Verteidigen, geringer Risikofreudigkeit verbunden mit letztlich fehlendem Esprit im vorderen Drittel und einem nach Dauerregen rutschigen Feld zuzuschreiben ist.

Es gibt sicher angenehmere Aufgaben, als gegen Mainz 05 zu spielen.

Niko Bungert

Auffällig: Anderlecht erinnerte in seiner Zielstrebigkeit bei seinen wenigen Chancen an die umschaltstarken Nullfünfer der Rückrunde in der Vorsaison. In der laufenden Spielzeit ist Schmidts Mannschaft bislang häufiger als "Spielmacher" gefordert.

Am Sonntag (17.30 Uhr, LIVE! auf kicker.de) beim FC Schalke 04 dürfte das anders sein, auch wenn die Königsblauen mit nur vier Zählern in der Tabelle deutlich schlechter dastehen als die Gäste (elf Punkte). Ohnehin ist der besondere Reiz das Wiedersehen von S04-Sportvorstand Christian Heidel mit „seinen“ Nullfünfern. "Den Kollegen Heidel auf der anderen Seite zu sehen wird schon komisch - aber komischer wird es für ihn sein, plötzlich gegen Mainz die Daumen zu drücken", ahnt Bungert und schickt gleich eine Kampfansage hinterher: "Es gibt sicher angenehmere Aufgaben, als gegen Mainz 05 zu spielen."

"Heidel gegen Schröder"? FSV-Manager hält den Ball flach

Für Rouven Schröder steht mit dem Gastspiel auf Schalke "das nächste Highlight" an. Der Heidel-Nachfolger ist bemüht, dem nun bevorstehenden medialen Reflex der Fokussierung auf ein Duell "Heidel gegen Schröder" den Wind aus den Segeln zu nehmen: "Das Spiel heißt Schalke gegen Mainz, und nicht eine Person gegen die andere Person."

Benni Hofmann