Bundesliga

Weinzierl: "Abgerechnet wird zum Schluss"

Schalke: Trainer denkt nicht an Saisonziel-Korrektur

Weinzierl: "Abgerechnet wird zum Schluss"

Muss jetzt auch im mentalen Bereich viel Aufbauarbeit leisten: Schalkes Trainer Markus Weinzierl.

Muss jetzt auch im mentalen Bereich viel Aufbauarbeit leisten: Schalkes Trainer Markus Weinzierl. imago

Weinzierl sprach über...

...eine eventuelle Korrektur des Saisonziels (Europapokal): Es sind noch 90 Punkte zu vergeben. Da gibt es keinen Grund, jetzt schon über den Saisonendspurt nachzudenken. Abgerechnet wird zum Schluss. Man muss immer auch analysieren, warum wir Probleme haben – ich glaube, die kommen nicht von ungefähr. Bei Schalke ist man in der vergangenen Saison nicht zu 100 Prozent mit der Art und Weise zufrieden gewesen, auch die Verantwortlichen nicht. Ich glaube, dass sie sonst nicht den großen Umbruch vorangetrieben hätten.

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...den Umbruch: Schalke hat unter anderen Joel Matip, Leroy Sané und in der Sommerpause davor Julian Draxler verloren – allein das sind große Säulen. Es gilt, das Spielsystem zu ändern und individuelle Qualität zu ersetzen. Wir haben den Kader recht spät komplett gehabt. Das soll keine Ausrede sein – es ist Fakt. Jetzt sind wir in der Situation, dass der Start schwierig verlaufen ist. Durch die Niederlage in Frankfurt waren wir schon unter Druck und konnten zu Hause gegen den FC Bayern nicht gewinnen – was vielen anderen Mannschaften auch passieren wird.

...die mentale Lage: Jetzt ist auch der Kopf mitentscheidend für die Spieler. Es ist keine einfache Situation, wenn man gegen sehr gut stehende Kölner spielt und eigentlich gewinnen muss. Der Vorteil der Kölner und Berliner ist, dass sie absolut gewachsen sind und Automatismen haben. Die haben wir aktuell nicht. Wichtig ist, eingespielt zu sein. Ich kann aber nicht alle drei Tage dieselbe Aufstellung aufbieten, weil uns dann die notwendige Frische fehlt. Das ist der schmale Grat, der es so schwierig macht.

...den großen Kader und damit verbundene Entscheidungen, Spieler wie Johannes Geis sogar mal auf die Tribüne zu setzen: Ich muss immer entscheiden, wie es am besten klappen könnte. Wenn ich in Berlin das Spiel eher defensiv anlegen möchte und mich für Benjamin Stambouli auf der Sechs entscheide, dann ist Johannes Geis für mich kein Einwechselspieler, der das Spiel im Falle des Falles stabilisiert. Aber wenn wir zu Hause gegen Köln spielen und ich weiß, dass wir agieren wollen und müssen, ist es eben so, dass ein Johannes Geis von der Tribüne direkt in die Startelf kommt. Ich sehe da keinerlei Probleme, die Spieler verstehen das auch.

...Dinge, die ihm bisher gefallen haben: Ich habe eine sehr gute Leistung von uns in Nizza gesehen. Und gesehen, was die Mannschaft kann. Nizza hat jetzt 4:0 gegen Monaco gewonnen und ist inzwischen in Frankreich Tabellenführer, was beweist, dass das eine gute Mannschaft ist. Und was die Offensivbewegungen in der Bundesliga betrifft, muss ich sagen, dass wir gegen Köln besser waren als in Berlin, allerdings waren wir defensiv anfällig. Da gilt es, die richtige Mischung zu finden – dafür brauche ich Erkenntnisse. Davon haben wir jetzt mehr als vor zwei oder vier Wochen.

...die TSG Hoffenheim: Es ist eine sehr spielstarke Mannschaft mit einem guten Spielaufbau. Sie hat einige Tore an den ersten Spieltagen erzielt, gibt defensiv aber auch Räume frei.

...die aktuelle personelle Situation: Die Lage ist gut. Bei Leon Goretzka sieht es wieder gut aus, Matija Nastasic ist wieder hundertprozentig fit.

Aufgezeichnet von Toni Lieto