Bundesliga

Regelkunde: Was ist neu in der Saison 2016/17?

Nachspielzeit, Dreifachbestrafung und Videobeweis

Regelkunde: Was ist neu in der Saison 2016/17?

Bei Bedarf gibt es Nachschlag: Spieler und Trainer fordern sensibleren Umgang mit der Nachspielzeit.

Bei Bedarf gibt es Nachschlag: Spieler und Trainer fordern sensibleren Umgang mit der Nachspielzeit. picture alliance

Dreifachbestrafung nach Fouls im Strafraum

Wenn ein Spieler eine offensichtliche Torchance im Strafraum verhindert, wird es in Zukunft lediglich eine Gelbe Karte geben, wenn dieser zumindest versuchte, den Ball zu spielen oder einen Gegner im Kampf um den Ball anzugreifen. Allerdings werden folgende Straftaten in Verbindung mit der Vereitelung einer klaren Torchance noch immer eine Rote Karte nach sich ziehen: Handspiel; Halten, Ziehen oder Schieben; wenn nicht versucht wird, den Ball zu spielen; wenn keine Chance besteht, den Ball zu spielen; grobe Fouls, Tätlichkeit usw.

Fouls außerhalb des Spielfeldes

Ein Foul, das nach einer Spielhandlung außerhalb des Feldes stattfindet, wird mit einem Freistoß (bzw. Strafstoß) auf der Grenzlinie bestraft, die der Linie am nächsten ist, wo das Foul begangen wurde. Bisher gab es in solchen Fällen Schiedsrichterball.

Anstoß

Beim Anstoß kann der Ball von nun an in jede Richtung getreten werden. Bisher war nur nach vorne erlaubt.

Rückkehr auf das Spielfeld

Wenn ein Ersatzspieler, Mannschaftsoffizieller oder ein Spieler, der vom Feld geschickt wurde, wieder eintritt und das Spiel oder einen Gegner stört, gibt es einen direkten Freistoß (Strafstoß). Wenn etwas oder jemand (außer einem Spieler) einen Ball auf dem Weg ins Tor berührt und der Ball ins Tor geht, kann das Tor aufgrund der Vorteilsbestimmung gegeben werden. Bisher gab es in diesen Fällen Schiedsrichterball.

Behandlung auf dem Rasen

Wenn ein Spieler durch ein Foul verletzt wird, das zu einer Roten oder Gelben Karte für den Gegner führt, kann der verletzte Spieler eine kurze Behandlung in Anspruch nehmen, ohne das Spielfeld verlassen zu müssen. Bisher war das Verlassen des Spielfelds obligatorisch.

Platzverweis trotz "Vorteil"

Wenn ein Spieler vom Platz gestellt werden soll und der Schiedsrichter "Vorteil" gelten lässt, darf sich dieser Spieler nicht am Spiel beteiligen. Die Karte wird bei der nächsten Unterbrechung gezeigt. Wenn sich der Spieler am Spiel beteiligt, unterbricht der Schiedsrichter das Spiel, zeigt die Karte und setzt das Spiel mit einem indirekten Freistoß fort.

Testphase für den Videobeweis

Schiedsrichter-Chef Lutz Michael Fröhlich erklärt im Interview mit dem kicker, wie die erste Testphase, in der die Videoassistenten noch keinen Kontakt zum Schiedsrichter auf dem Platz haben werden, aussehen wird: "Wir werden zunächst einmal die Schiedsrichter der Bundesliga auf die Rolle als Videoassistent vorbereiten. Es ist vorgesehen, dass sie zunächst zu dritt, begleitet und betreut durch Hellmut Krug, gemeinsam in einem Studio sitzen und sich jeweils ein Spiel anschauen und sich Notizen machen, wann und warum sie intervenieren würden. Das wird dann ausgewertet. Dann wird es bald genügend Ergebnisse geben, anhand derer entschieden wird, ob man in die zweite Testphase gehen kann, es dann eine Intervention vom Videoassistent zum Feldschiedsrichter gibt oder ob weitere Tests durchgeführt werden müssen."

Nachspielzeit

In der Sommerpause gab es einen runden Tisch mit Managern, Trainern, Spielern und Schiedsrichtern. Dort wurde die Forderung laut, mit der Nachspielzeit etwas sensibler umzugehen. "Die Schiedsrichter, so eine Anregung von Spielern und Trainern, sollen genauer darauf achten, wenn in der Nachspielzeit noch einmal Zeit geschunden wird, durch überlange Auswechselvorgänge oder Vortäuschen von Verletzungen zum Beispiel. In solchen Fällen sollte die Nachspieltzeit noch verlängert werden", erklärt Fröhlich.

tru/tr

Wer wird Meister? Das sagen die Trainer!