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Fitter Lorenzen fordert Ujah heraus

Werder Bremens Sturmhoffnung will endlich durchstarten

Fitter Lorenzen fordert Ujah heraus

Will in Bremen endlich durchstarten: Melvyn Lorenzen im Werder-Trainingslager in Neuruppin.

Will in Bremen endlich durchstarten: Melvyn Lorenzen im Werder-Trainingslager in Neuruppin. imago

Aus dem Bremer Trainingslager in Neuruppin berichtet Hans-Günter Klemm

Das Getränk hat gewisse Ähnlichkeit mit dem Modedrink Aperol Sprizz, zumindest was die rote Farbe anbelangt. Natürlich trinkt Melvyn Lorenzen keinen Alkohol im Trainingslager in Neuruppin. "Wasser mit Sirup", klärt der Jung-Profi auf. Nur mit Mineralwasser seinen Durst an den extrem heißen Tagen in Brandenburg zu löschen, dies sei nicht nach seinem Geschmack. "Zudem ist dieser Drink gut für die Energie."

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Genau die braucht der 20-Jährige, der im Werder-Team als große Hoffnung gilt. Sie halten große Stück auf ihn. Sowohl Trainer Viktor Skripnik als auch Geschäftsführer Thomas Eichin schwärmen von dem Talent, das bislang noch nicht in der Lage war, dauerhaft seine Begabung nachzuweisen. Drei Operationen am rechten Knie musste Lorenzen schon überstehen. Zuletzt riss ihm der Außenmeniskus, wodurch er in der Rückrunde wiederum eine Zwangspause einlegen musste.

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Die Frage nach der Gesundheit kommt daher an erster Stelle. Einfache Frage: Wie geht es? Schmerzt das Knie noch? "Ich habe keine großen Schmerzen mehr", teilt Lorenzen mit. Alles im Rahmen, hier und da gebe ein leichtes Zwicken. "Doch dies ist völlig normal", gibt der Offensivspieler sogleich Entwarnung. Es hat sich ausgezahlt, dass er in der Pause viel getan hat, um beim Trainingsstart fit zu sein. Dies ist gelungen. Alles andere muss jetzt noch kommen. "Mir fehlt natürlich noch die Praxis", sagt der Spieler, der bisher sechs Bundesligaspiele bestritten hat, wobei ihm ein Tor gelungen ist: "In den Testspielen bis zum Start will ich mir die holen."

Dann will er durchstarten. Endlich einlösen, was alle von ihm erwarten. "Es ist schön, dass alle auf mich bauen", sagt der Mann, der als Versprechen auf die Zukunft an der Weser gilt. "Doch ich setzte mich nicht groß unter Druck."

Die aktuelle Reihenfolge im Sturm dürfte klar sein: Torjäger Franco di Santo ganz oben in der Hierarchie, danach Neuzugang Ujah, dann Lorenzen, das Eigengewächs. "Normalerweise stehen die beiden vor mir", bestätigt Lorenzen, der sich dennoch gewisse Hoffnungen macht, ein Duell mit Ujah aufnehmen zu können. Um den zweiten Platz in Skripniks Doppelspitze erhofft er sich ein "offenes Rennen": "Für ihn spricht im Moment noch die Erfahrung, doch ich habe das Potenzial, um mich durchsetzen zu können."

Melvyn Lorenzen in den Spuren von Davie Selke? Der Mann mit dem Turboantritt möchte einen ähnlichen Erfolgsweg beschreiten wie der nach Leipzig abgewanderte Ex-Kollege, ohne ihn zu kopieren. Er stellt klar: "Davie ist nicht mein Vorbild. Ich will meinen eigenen Weg gehen."