Bundesliga

"Papa" Skripnik könnte Vestergaard schonen

Werder Bremen: Überraschende Wechsel gegen Wolfsburg?

"Papa" Skripnik könnte Vestergaard schonen

Nur Zuschauer gegen Wolfsburg? Jannik Vestergaard (r.), hier mit Werder- Trainer Viktor Skripnik.

Nur Zuschauer gegen Wolfsburg? Jannik Vestergaard (r.), hier mit Werder- Trainer Viktor Skripnik. imago

Am Donnerstag in den Abendstunden, verriet Viktor Skripnik bei der offiziellen Pressekonferenz vor dem Nord-Derby gegen Wolfsburg am Freitag, sei er ein "netter Papa" gewesen. Im Hause Skripnik war der Freund der Tochter zu Gast. Es war ein gemeinsamer Fernsehabend angesetzt. Nein, nicht die Partie des kommenden Gegners in der Europa League stand auf dem Programm, die Skripniks samt Gast schauten einen Film. "Einen russischen", wie der Trainer von Werder Bremen am Freitag berichtete. "So ein Melodram, ein Stück, bei dem du schon vorher einschlafen kannst."

Erst hinterher hat sich der Ukrainer über den Ausgang der Partie in Lissabon informiert (0:0). Das Studium der aktuellen Präsentation der Niedersachsen schenkte er sich. "Weil ich so viel über Wolfsburg weiß. Ich habe sie schon so häufig gesehen. Wir haben im Großen und Ganzen auch schon unseren Plan."

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Vielleicht erwischen sie einen schwarzen Tag. Und wir sind dann im Himmel.

Viktor Skripnik über den VfL Wolfsburg

Mit Hochachtung spricht Skripnik vom Team seines Kollegen Dieter Hecking, zählt die Reihe der Klassespieler auf und bewundert vor allem die Konstanz, mit denen das Ensemble aus der Autostadt zuletzt aufgetreten ist. Für den 48-Jährigen bleibt nur diese Hoffnung: "Vielleicht erwischen sie einen schwarzen Tag. Und wir sind dann im Himmel." Skripnik verweist auf die miese Bilanz gegen den Nord-Rivalen: Seit fünf Spielen wartet Werder auf einen Sieg. Die Heimbilanz sieht auch nicht gerade blendend aus: Acht Siegen stehen auch acht Niederlagen gegenüber. Dennoch will der Werder-Coach alles daran setzen, dass die aktuelle Serie von sechs Begegnungen ohne Niederlage am Stück fortgesetzt wird. Es wäre ein gelungener Auftakt für die englische Woche mit der Aufgabe im DFB-Pokal in Bielefeld und dem Auswärtsspiel in Freiburg.

Die Belastung in den nächsten Tagen lässt Skripnik darüber nachdenken, eventuell personelle Maßnahmen vorzunehmen. Jannik Vestergaard, den muskuläre Probleme behindern und der daher im Training kürzertreten musste, könnte möglicherweise geschont werden. "Eine unangenehme Verletzung", sagte der Trainer: "So ähnlich wie bei Franco di Santo, aus einer Überbelastung sind diese Probleme entstanden."

Es könnte die Chance für Sebastian Prödl bedeuten, den Rückkehrer, der sich auf Schalke als Torschütze feiern lassen durfte. Skripnik erwähnte eigens die erfreuliche Tatsache, über mehrere gute Innenverteidiger zu verfügen. So wäre es möglich, dass er den leicht angeschlagenen Vestergaard schont und Prödl neben Assani Lukimya in die Startelf beordert. Seine Begründung: "Wir brauchen Vestergaard nicht nur am Sonntag, sondern in den weiteren Spielen."

Zaubert Skripnik Neu-Profi Eggestein aus dem Hut?

Völlig offen scheint auch die Besetzung der Zehner-Position. "Die Tagesform ist wichtig", meinte Skripnik nur, als er zu den beiden potenziellen Kandidaten Levin Öztunali und Levent Aycicek befragt wurde. Und der Erfolgstrainer, mitunter ein Filou, brachte überraschend einen weiteren Namen ins Gespräch: Maximilian Eggestein, den 18-jährigen Youngster, der am Freitag seinen ersten bis 2018 datierten Profivertrag unterschrieben hat. Skripniks Hinweis: Besagter Eggestein, ein offensiver Mittelfeldspieler, habe in der Woche beim internen Test, als die B-Elf die A-Mannschaft mit 7:1 abfertigte, immerhin drei Treffer markiert. Wer weiß, vielleicht zaubert Skripnik dieses neue Talent gegen die "Wölfe" aus dem Hut.

Hans-Günter Klemm

Fakten & Zahlen: Derby im Pott, Top-Duell in Bremen