Bundesliga

Die Leerstelle in der neuen Werder-Achse

In Skripniks Bremer Gebilde wird nur ein neuer Zehner gesucht

Die Leerstelle in der neuen Werder-Achse

Zeigte auf der Zehn noch die besten Ansätze: Werder-Neuzugang Fin Bartels.

Zeigte auf der Zehn noch die besten Ansätze: Werder-Neuzugang Fin Bartels. imago

Drei Spieler durften sich schon versuchen. Im Pokal bekam Levent Aycicek eine Chance, in der Meisterschaft zunächst Ludovic Obraniak und danach Fin Bartels. Drei Kandidaten für die zentrale Offensivposition in der Mittelfeld-Raute, die Neu-Trainer Skripnik, der am Mittwoch seinen 45. Geburtstag feiert, ausprobiert hat. So richtig überzeugen konnte niemand, wobei Bartels, die überraschende Lösung beim Heimsieg gegen Stuttgart, noch die besten Ansätze zeigte.

Noch kein Hunt-Nachfolger gefunden

Doch der aus St. Pauli geholte Profi kommt wohl noch besser auf der Seite zurecht – entweder auf dem Flügel oder in der nun wieder praktizierten Raute auf den Halbpositionen, sowohl links als auch rechts. Nach dem Abgang von Aaron Hunt, der zuletzt diesen Part mit seiner Spielintelligenz und seinen Überraschungsmomenten dank feiner Technik ideal verkörperte, hat Werder noch keinen Nachfolger gefunden.

Spielersteckbrief Bartels
Bartels

Bartels Fin

Spielersteckbrief Obraniak
Obraniak

Obraniak Ludovic

Spielersteckbrief Aycicek
Aycicek

Aycicek Levent

Spielersteckbrief Hunt
Hunt

Hunt Aaron

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Der neuerdings vom griechischen Erstligisten PAOK Saloniki umworbene Frankreich-Pole Obraniak, zu Wochenbeginn wegen einer Grippe außer Gefecht, bringt alle Voraussetzungen mit, um diese Rolle bekleiden zu können. Doch der eigenwillige Techniker hat bislang noch nicht überzeugt, so dass Werder durchaus Bereitschaft signalisiert hat, ihn bei einem entsprechenden Angebot zu veräußern. Auch Levent Aycicek, das Talent, das Skripnik schon in der U 23 be-treut hat und von dem er überzeugt ist, könnte diese Rolle ausfüllen. Skripnik sieht den 20-Jährigen als "Versprechen für die Zukunft". Ihn will er fördern und langsam aufbauen.

Prödl - Galvez - Kroos - ? - di Santo

Und die Sofortmaßnahme in der Gegenwart? Die Zehn bleibt die Leerstelle in der sich nun herausbildenden Achse, die bei Werder langsam Formen annimmt: Prödl als Abwehrchef mit der Assistenz des endlich auf seiner Lieblingsposition eingesetzten Alejandro Galvez, davor der reaktivierte Felix Kroos, unter Robin Dutt nicht mehr berücksichtigt, in der Zentrale vor der Viererkette, vorne der unumstrittene Torjäger Franco di Santo. Und dazwischen in der Rolle des Gestalters? Skripnik muss weiter suchen und mit Kompromissen leben. Es ist unklar, wen er im Nord-Derby mit diesem wichtigen Part betreuten wird. Neben Obraniak oder Aycicek würden sich als Notlösungen auch Zlatko Junuzovic und Izet Hajrovic anbieten, die indes in der Dutt-Ära in den Prüfungen in diesem Metier eher versagt haben. Also bleibt die zuletzt praktizierte Variante: Es dürfte nicht verblüffen, falls Bartels, der Offensivallrounder, wiederum aushelfen müsste.

Hans-Günter Klemm

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