In der Vorsaison stellte Sandhausen mit nur 33 Gegentoren die beste Defensive in der 2. Liga. Die Eckpfeiler des erfolgreichen Abwehr-Bollwerks waren die Innenverteidiger-Türme Knipping (1,89 Meter groß) und Kister (1,93 Meter). Die Folge war eine sorgenfreie Spielzeit, die der SVS auf Rang elf beendete. Jetzt ist die Lage eine andere: Sandhausen kassierte nach 18 Runden bereits 27 Gegentreffer und steht auch deshalb auf Platz 15, punktgleich mit dem Abstiegsrelegationsplatz. Das zuverlässige Tandem Knipping/Kister stand noch kein einziges Mal gemeinsam auf dem Feld. Genau das soll sich in der Rest-Rückrunde ändern.
Knipping: Comeback nach langer Leidenszeit und sechs OPs
Hinter Knipping liegt eine lange Leidenszeit: Anfang Mai 2018 erlitt der 26-Jährige einen Schienbeinbruch. Es folgten viele Komplikationen, sechs Operationen, sogar eine Bein-Amputation drohte. Nun ist Knipping zurück auf dem Rasen und absolvierte im Testspiel gegen Antalyaspor seine ersten 45 Minuten nach acht Monaten Zwangspause. Plötzlich ruhen alle Hoffnungen auf Knipping, der in der SVS-Defensive die altbekannte Stabilität wiederherstellen soll. Dabei spielt er nicht nur für den Klassenerhalt, sondern auch für einen neuen Vertrag - am Saisonende läuft sein Kontrakt aus.
Kister trainiert individuell
Auch bei Kister kündigt sich ein baldiges Comeback an. Der 32-Jährige erlitt im Oktober einen Mittelfußbruch - dem zweiten seit März 2018. Kister arbeitet intensiv, wenn auch ohne Ball und soll langsam an die Mannschaft herangeführt werden. In der laufenden Saison kam der Abwehrhüne bereits elfmal zum Einsatz (kicker-Notenschnitt 3,86).
Neue Außenverteidiger schüren den Konkurrenzkampf
In der Rest-Rückrunde könnte Sandhausen also mit einer runderneuerten Viererkette antreten, denn auch die beiden Neuzugänge auf den Außenverteidiger-Positionen hinterließen bislang einen guten Eindruck: Rechts macht Diekmeier Druck auf Philipp Klingmann, präsentierte sich bislang auffällig handlungsschnell. Auf links bringt Dieckmann jede Menge Tempo mit und schürt den Konkurrenzkampf mit Leart Paqarada.
Schweres Auftaktprogramm
Eine solide Defensive dürfte dem SVS im bevorstehenden Abstiegskampf jedenfalls gut tun. Zumal es das Auftaktprogramm der Hardtwald-Truppe in sich hat: Die Schützlinge von Uwe Koschinat treffen nach der Winterpause auf den Hamburger SV (A), den VfL Bochum (H) und Union Berlin (A).