Nach drei Bundesliganiederlagen in Serie will Werder am Sonntag in Freiburg wieder die Wende zum Positiven einläuten. Doch der "Neustart" wird überschattet von einer personellen Hiobsbotschaft: Für Mittelfeld-Stabilisator Philipp Bargfrede ist die Hinrunde beendet. Der 29-Jährige leidet unter gravierenden Achillessehnenproblemen und muss daher längerfristig aus dem Trainings- und Spielbetrieb genommen werden. Die Hauptverantwortung zentral vor der Abwehr liegt damit nun auf Nuri Sahin, dem Last-minute-Neuzugang des vergangenen Sommers.
Konservative Behandlung
Beim jüngsten 1:3 gegen Gladbach hatte Bargfrede, der mit muskulären Problemen in die Partie gegangen war, zur Pause für Johannes Eggestein Platz gemacht. Woher genau die aktuellen Beschwerden rühren, ist nicht vollständig geklärt. Sicher ist nur: Bargfrede jetzt weiterhin voll zu belasten, wäre ein nicht verantwortbares Risiko. "In Abstimmung mit der medizinischen Abteilung und dem Spieler wird die Verletzung konservativ behandelt", sagte Trainer Florian Kohfeldt. Läuft die Genesung nach Plan, wäre Bargfrede im Trainingslager in Südafrika (3. bis 13. Januar) wieder am Start. "Es ist natürlich schade, dass ich jetzt zum Hinrundenende ausfalle", wird Bargfrede auf der Werder-Website zitiert. "Wir haben wichtige Spiele vor der Brust, bei denen ich gerne dabei gewesen wäre. Mein Ziel ist es jetzt, wieder vollständig fit zu werden und dann in der Rückrunde der Mannschaft wieder auf dem Platz helfen zu können."
Spielersteckbrief Bargfrede
Trainersteckbrief Kohfeldt
"Einer der Unersetzlichen"
Angesichts der verbleibenden schweren Aufgaben bis Weihnachten - nach Freiburg warten u.a. noch Bayern, Dortmund, Hoffenheim und Leipzig auf die Grün-Weißen - ist der Ausfall des Routiniers ein herber Rückschlag. Die Kombination aus zweikampfstarkem Abräumer und ballsicherem Strategen verkörpert kein anderer Profi im Kader von Kohfeldt, der Bargfrede häufig genug als "einen der Unersetzlichen" bezeichnet hat. Ausfüllen muss die Rolle nun Sahin, dem es bei aller Klasse am Ball und taktischem Geschick doch an Zweikampfstärke und Dynamik mangelt. Wie der einstige Profi von Borussia Dortmund, Real Madrid und FC Liverpool seine Aufgabe in den nächsten Wochen löst, wird für die Bremer Europacup-Ambitionen von entscheidender Bedeutung sein.
