Bundesliga

Sebastien Haller, Stürmer von Eintracht Frankfurt: "Wir sind besser als letzte Saison"

Frankfurt: So viele Tore wie seit 25 Jahren nicht mehr

Haller: "Wir sind besser als letzte Saison"

Ausgelassener Jubel nach dem 3:0 gegen Schalke: Frankfurts Angreifer Sebastien Haller.

Ausgelassener Jubel nach dem 3:0 gegen Schalke: Frankfurts Angreifer Sebastien Haller. imago

Obwohl Trainer Adi Hütter mit Ante Rebic, Luka Jovic und Sebastien Haller wie schon in Stuttgart die geballte Offensiv-Power brachte, war im Heimspiel gegen Schalke 04 viel Geduld gefragt. Beide Teams lieferten sich in der ersten Stunde einen Abnutzungskampf, richtig brenzlig wurde es in keinem der beiden Strafräume. Die Eintracht setzte nur vereinzelt auf Angriffspressing, Schalke verzichtete ganz darauf. Für die Eintracht-Fans sollte sich das Warten auf ein Spektakel allerdings lohnen.

Die Schlüsselszene ereignete sich in der 61. Minute: Der von David Abraham an der Grenze der Legalität gestörte Breel Embolo scheiterte an Kevin Trapp, im Gegenzug sorgte Jovic für das 1:0. Dieser Treffer wirkte befreiend, das bis dahin weitgehend ausgeglichene Spiel kippte nun zugunsten der Eintracht. Das "magische" Stürmer-Dreieck - Rebic spielte wie schon in Stuttgart auf der Zehn - drehte nun mächtig auf und war von der bis dahin diszipliniert verteidigenden Schalker Hintermannschaft nicht mehr zu bremsen. Das 2:0 durch Jovic und das 3:0 durch Haller waren die logische Konsequenz. Zusammen erzielten die drei Angreifer 21 der 26 Bundesligatore - eine außerordentliche Leistung. Zu diesem Zeitpunkt der Saison konnten die Fans seit einem Vierteljahrhundert nicht mehr so viele Treffer bejubeln; mehr waren es zuletzt in der Saison 1993/94 (30).

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Haller: "Das war ein richtiger Kampf über 90 Minuten"

"Ich bin wirklich müde. Das war ein richtiger Kampf über 90 Minuten. Schalke hat versucht, auf Konter zu spielen, es war nicht leicht, damit umzugehen. Nach dem ersten Tor wurde es dann einfacher", resümiert Haller und bekräftigt: "In dieser Mannschaft musst du rennen, bis du nicht mehr rennen kannst." Während Schalke lediglich zu 188 Sprints ansetzte, waren es bei der Eintracht 269 - ein eklatanter Unterschied.

Trotz der Abgänge namhafter Profis im Sommer schätzt Haller das Team stärker ein als vergangene Spielzeit. Unter Niko Kovac hätte die Mannschaft zwar auch eine "gute Performance gezeigt", doch Haller ist überzeugt: "Wir sind besser als letzte Saison."

In kleinen Schritten denken, um Großes zu erreichen

Diese Weiterentwicklung macht er vor allem an der dazugewonnen Erfahrung fest. Entsprechend optimistisch ist der Angreifer, dass Frankfurt auch nächste Saison in Europa vertreten sein könnte. "Wenn wir so weitermachen . . .", meint der 24-Jährige. Ob die Eintracht ihre aktuelle Form konservieren kann, ist die große Frage mit Blick auf den weiteren Saisonverlauf. Bleiben die Hessen von größeren Verletzungen verschont und legen sie weiterhin diese Leidenschaft an den Tag, werden sie im Saisonendspurt ein heißer Anwärter für Europa sein. "Wir dürfen uns nicht unter Druck setzen und müssen uns auf unsere Performance fokussieren, nicht auf die Tabelle", empfiehlt Haller. In kleinen Schritten denken, um Großes zu erreichen, so lautet das Credo in Frankfurt.

Julian Franzke

Bilder zur Partie Eintracht Frankfurt - FC Schalke 04