Bundesliga

Hannover 96: Horst Heldt hadert mit dem Rot für Miiko Albornoz - Ein Spiel Sperre

Hannover: "Natürlich ein Witz" - Ein Spiel Sperre

Heldt hadert mit dem Rot für Albornoz

Schiedsrichter Bastian Dankert zeigt Miiko Albornoz die Rote Karte. Sehr zum Ärger der Verantwortlichen von Hannover 96.

Schiedsrichter Bastian Dankert zeigt Miiko Albornoz die Rote Karte. Sehr zum Ärger der Verantwortlichen von Hannover 96. imago

Wieder einmal war es eine Szene und ihre Beurteilung durch das Schiedsrichtergespann, an der sich die Verantwortlichen von Hannover 96 rieben: In der 29. Minute hatte Referee Bastian Dankert Linksverteidiger Miiko Albornoz des Feldes verwiesen – nach der Notbremse zur Verhinderung einer klaren Torchance für den Nürnberger Virgil Misidjan, wie letztlich Videoschiedsrichter Tobias Stieler seinem Kollegen auf dem Platz signalisierte.

"Wenn du so eine Rote Karte kriegst...", setzte Trainer André Breitenreiter hinterher zur Kritik an, schluckte sie dann aber halbwegs wieder herunter. "Keine Ausrede. Wir akzeptieren das, aber in diesem Fall ist es einfach falsch, weil der Video-Assistent nicht eingreifen darf."

In der Tat war die Entscheidung als solche zwar vertretbar. Doch dass Dankert Albornoz, der am Montag vom DFB für ein Spiel gesperrt wurde, ursprünglich auf dem Platz belassen wollte, wäre gleichermaßen keine klare Fehlentscheidung gewesen, was aber doch – und darauf wies Breitenreiter nachvollziehbar hin – nach den Richtlinien zwingende Voraussetzung für eine Intervention des Videoassistenten sein soll.

Ungehaltener in der Kritik zeigte sich Horst Heldt, der die Entscheidung "natürlich als Witz" wertete. "Erstens war es keine Rote Karte und zweitens muss man sagen: Wieder mal hat das System nicht funktioniert. Der Videoassistent in Köln hat sich mal wieder eingemischt, obwohl es sicherlich keine 'klare Fehlentscheidung' gewesen ist. Es bleibt ein Rätsel, warum das nach wie vor nicht funktioniert", haderte der 96-Manager auf der vereinseigenen Homepage.

Kapitän Waldemar Anton, der mit seinem unglücklichen Klärungsversuch das 0:1 per Eigentor fabrizierte und gleich darauf das 0:2 mit einem Ballverlust begünstigte, relativierte unterdessen ebenfalls die Vorhaltungen der Niedersachsen an das Gespann. "Es waren viele kleinere Entscheidungen des Schiedsrichters, aber am Ende war das nicht entscheidend." Torhüter Michael Esser schilderte die umstrittene Szene aus seiner eigenen Warte: "Ich habe den Kontakt nicht gesehen, aber es ging auch relativ schnell. Dafür sind ja die Videoassistenten da, dass man das Richtige entscheidet." Diesmal in Nürnberg in der Wahrnehmung der unterlegenen Gäste zu ihren Ungunsten. "Man kann nur hoffen, dass sich das in der Saison wieder ausgleicht und man so etwas auch einmal zugesprochen bekommt", so Esser abschließend. "Dann muss man das Geschenk annehmen."

Michael Richter