Michael Köllner hält davon eher wenig. Nürnbergs Trainer verweist mit Recht auf seinen topfitten Kader. "Athletisch mache ich mir überhaupt keine Sorgen", sagt er vor den Partien am morgigen Samstag gegen Hannover, am Mittwoch in Dortmund und nächsten Samstag gegen Düsseldorf. "Zu rotieren wäre der falsche Ansatz", legt Köllner nach, gleichwohl wolle er nach der Hannover-Partie neu bewerten. Soll heißen: Ein Nein zur Totalrotation, der ein oder andere Personalwechsel, auch aus taktischen Erwägungen, ist natürlich trotzdem jederzeit möglich.
Zumal Köllner mittlerweile über Optionen verfügt. Explizit nennt er Außenverteidiger Robert Bauer, der aktuell weder rechts hinten an Enrico Valentini noch links hinten an Tim Leibold vorbeikommt, trotz starker Trainingsleistungen. Im Mittelfeld hat sich in den ersten drei Partien Alexander Fuchs etabliert, wird nun aber von U-21-Nationalspieler Eduard Löwen bedrängt, der nicht ohne Probleme durch die Vorbereitung gekommen war. "Das wird von der Systematik abhängen", hat Köllner noch keine Entscheidung zwischen den beiden getroffen, gleichwohl lobt er den unspektakulären Fuchs: "Er bringt viel Laufstärke und Tempo gegen den Ball ins unsere Mannschaft, sorgt für Raum- und Gegnerdruck. Ich schätze es, wie er sich entwickelt hat."
Auch offensiv hat Köllner die Qual der Wahl hinter Stürmer Mikael Ishak. Yuya Kubo wirkt sich belebend auf das Spiel aus, auch wenn er auf dem Flügel nicht so stark wie im Zentrum ist, dort aber noch nicht die Idealposition für ihn gefunden wurde. "Das bringt mich nicht um den Schlaf", so Köllner, der gegen Hannover Virgil Misidjan den Vorzug gegenüber Matheus Pereira geben könnte. Der Brasilianer offenbarte bei seinem Debüt in Bremen Nachlässigkeiten im Defensivspiel, und die möchte Köllner gegen die konterstarken Hannoveraner unbedingt vermeiden.