2. Bundesliga

Walpurgis: "Selten ein Spiel so unverdient verloren"

Dresden bietet dem HSV Paroli

Walpurgis: "Selten ein Spiel so unverdient verloren"

Muss den Chancenwucher in den Griff bekommen: Dresden-Trainer Maik Walpurgis.

Muss den Chancenwucher in den Griff bekommen: Dresden-Trainer Maik Walpurgis. imago

Vor 23 Jahren gastierte der große HSV letztmals beim achtmaligen DDR-Meister - damals endete das Spiel 1:1-Unentschieden. Die Bühne für einen großen Fußballabend in Dresden war bereitet. Im frisch umbenannten Rudolf-Harbig-Stadion sahen über 30.000 Zuschauer einen selbstbewussten Auftritt der Sachsen. Eine unglückliche Abwehraktion von Mittelfeldmann Jannis Nikolaou leitete allerdings die Niederlage ein.

"Wir waren über weite Strecken das bessere Team, haben kämpferisch einen großen Fight abgeliefert", haderte Nikolaou nach dem Spiel mit dem Resultat. "Am Ende ist es bitter, dass wir mit null Punkten dastehen", so der Deutsch-Grieche. Eine Hackenabwehr des Dresdners wurde ungewollt zur Vorlage für Hamburgs Neuzugang Hwang, der das Spielgerät sehenswert ins Tor zirkelte. "Das war nicht einfach, der Ball lag ganz komisch zwischen meinen Beinen", analysierte der 25-Jährige die Aktion kurz nach dem Abpfiff. "Den Ball einfach ins Aus zu schießen, wäre vielleicht die bessere Aktion gewesen.“

2. Bundesliga - 4. Spieltag
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Pl. Verein Punkte
1
1. FC Köln 1. FC Köln
10
2
SV Darmstadt 98 SV Darmstadt 98
9
3
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8
Dynamo Dresden - Vereinsdaten
Dynamo Dresden

Gründungsdatum

12.04.1953

Vereinsfarben

Schwarz-Gelb

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Trainersteckbrief Walpurgis
Walpurgis

Walpurgis Maik

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Nikolaou

Nikolaou Jannis

Walpurgis zufrieden mit Dynamos Leistung

Trotz des Fehlers wollte Dynamo-Coach Walpurgis die Niederlage bei seinem Heim-Debüt nicht von Nikolaou abhängig machen. "Wir hätten heute sicherlich mehr verdient als diese null Punkte", haderte Walpurgis mit dem Ausgang des Nachholspiels. "Die Mannschaft hat mit sehr viel Leidenschaft gespielt, hat schnell umgeschaltet und sich eine Vielzahl an Torchancen herausgespielt", so Dresdens neuer Trainer.

Gerade Moussa Koné hatte gleich mehrere gute Möglichkeiten, um sein Team in Front zu bringen. Der Mittelstürmer scheiterte allerdings entweder am glänzend aufgelegten HSV-Schlussmann Jan Pollersbeck, an seiner Zielgenauigkeit oder wie in der 44. Minute an einer knappen Abseits-Position.

15 Abschlüsse ohne Erfolg

Für Walpurgis ein Knackpunkt: "Wir hätten schon zur Pause führen können. Leider ist uns da das Tor nicht gelungen, das wäre sicherlich ein ganz entscheidender Schlüssel gewesen, um hier die Punkte einzutüten." Maßgebend war für den 44-Jährigen auch der Rückfall in alte Muster. Nachdem Walpurgis in der Vorwoche beim 2:0-Auwärtssieg in Regensburg klare Fortschritte in der Chancenverwertung erkennen konnte, ließ seine Truppe gegen harmlose Hanseaten beste Einschussmöglichkeiten aus.

"Ich habe schon viele Spiele gesehen, aber ich habe selten ein Spiel gesehen, das wir so unverdient verloren haben wie heute", bilanzierte Walpurgis auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. "Mit dem Ergebnis können wir überhaupt nicht einverstanden sein, da hätten wir uns belohnen müssen."

Dynamo-Kapitän Marco Hartmann sieht es wie sein Trainer: "Die Enttäuschung über das Ergebnis ist sehr groß, weil wir wissen, dass nicht die Leistung, sondern das Ergebnis entscheidend ist." Dennoch richtet Hartmann den Blick bereits auf den kommenden Spieltag und möchte "nicht in Erinnerungen schwelgen". "Gegen Darmstadt müssen wir an diese Leistung anknüpfen", so der Defensivabräumer. Nur die Chancenauswertung darf gerne ausgebaut werden.

kon