Bundesliga

Borussia Dortmund - Reus über Witsel: "So einen haben wir gebraucht"

BVB-Neuzugang vor Startelf-Einsatz gegen Leipzig

Reus über Witsel: "So einen haben wir gebraucht"

Schlugen jeweils in der Nachspielzeit zu: Axel Witsel und Marco Reus.

Schlugen jeweils in der Nachspielzeit zu: Axel Witsel und Marco Reus. imago

Am Tag nach seinem Traumeinstand nahm sich Axel Witsel erst einmal Zeit für seine Familie. Es war ja auch alles schnell gegangen, selbst für einen erfahrenen Profi wie den belgischen WM-Dritten von 2018. In Fürth hatte der defensive Mittelfeldspieler zunächst auf der Bank gesessen. Doch als der BVB zunehmend Schwierigkeiten gegen den Zweitligisten bekam, zog Trainer Lucien Favre seinen Joker - und warf den 29-Jährigen, der aufgrund seiner WM-Teilnahme verspätet ins Training eingestiegen war, hinein.

BVB-Debütant Witsel sollte in seinem ersten Pflichtspiel für seinen neuen Klub für Stabilität sorgen - und tat das auch. Doch der abgebrühte Treffer in der fünften Minute der Nachspielzeit, dank dem der BVB sich im Erstrunden-Pokalmatch noch in die Verlängerung und später schließlich in die nächste Runde rettete, deutete an: Dieser 20-Millionen-Einkauf kann offenbar noch viel mehr.

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"Wir haben ihn nicht zum Toreschießen verpflichtet, aber diesmal hat's geholfen", sagte BVB-Sportdirektor Michael Zorc nach der Partie. Er war zufrieden, hatte er sich doch extrem um die Verpflichtung des erfahrenen Sechsers bemüht. Warum, das konnte man in Fürth sehen: Witsel riss das Spiel nach seiner Einwechslung an sich, behielt in der aufkommenden Hektik kühlen Kopf und war jederzeit Herr der Lage. "Er hat", lobt Marco Reus seinen neuen Mitspieler, "Charakter ins Spiel gebracht. So einen Spieler wie ihn haben wir gebraucht."

BVB blickt sorgenfrei auf sein defensives Mittelfeld

Und so dürfte Witsel am Sonntag gegen Leipzig erstmals in der Startelf stehen. Die 53 Minuten, die der Belgier in Fürth auf dem Platz stand, waren dafür ein guter Test - den der 96-malige Nationalspieler bestand. Lucien Favre, der am Montag noch reichlich Verbesserungspotenzial bei seiner Mannschaft erkannt hatte, dürfte es mit Erleichterung zur Kenntnis genommen haben. Denn gegen RB benötigt seine Mannschaft in der Zentrale genau die Qualitäten, die der in seiner Karriere schon weitgereiste Witsel mitbringt: Aggressivität im Zweikampf, auch bei Gegnerdruck Ruhe am Ball, Führungsstärke - und das Gespür für den richtigen Raum. Im Notfall sogar in der Offensive, wie er bei seinem cleveren Laufweg vor dem 1:1 zeigte.

So sehr der BVB im Sturm noch auf der Suche nach der richtigen Lösung ist, so sorgenfrei blicken die Borussen also spätestens seit dem vergangenen Montag auf ihr defensives Mittelfeld, in dem auch Neuzugang Thomas Delaney, Dortmunds zweiter auserkorener Leader, beheimatet ist. "Auf dieser Position", bilanziert Reus, "sind wir gut bestückt." Zumal sich in Kürze auch Julian Weigl nach monatelanger Pause spielfit melden dürfte.

Matthias Dersch