Erst einmal ist er noch auf die Hilfe seiner Kollegen angewiesen. Landsmann Paul-Georges Ntep steht mit Rat und Tat als Dolmetscher an seiner Seite, auch mit Josuha Guilavogui und Marcel Tisserand, den er bereits als Jugendlicher in der Nachwuchsschmiede Clairefontaine kennenlernte, habe er im Vorfeld gesprochen, bevor sich Jerome Roussillon nun für den VfL Wolfsburg entschieden hat. Jetzt ist er da, der neue Linksverteidiger. 1,75 Meter groß, und, so heißt es, ausgesprochen flink unterwegs. Woher stammt die Schnelligkeit? "Das liegt in den Genen", antwortet der Franzose.
Ein neuer Mann aus dem Land des Weltmeisters. Fühlt er sich ein klein bisschen auch als solcher? "Nein", sagt er, "ich bin kein Weltmeister, ich habe den Titel ja nicht gewonnen. Aber er ist sehr gut für Frankreich." Gleichwohl ist die Équipe Tricolore ein Ziel des 25-Jährigen, wenngleich er seine Chancen realistisch einschätzen kann. "Es ist immer ein persönliches Ziel, für die Nationalmannschaft zu spielen", erklärt der frühere Juniorennationalspieler. Jedoch: "Das geht sicher nicht so schnell. Das hängt auch von meiner Leistung in Wolfsburg ab."
Spielersteckbrief Roussillon
Dort will er nun möglichst schnell ankommen. Die Vorbereitung in Montpellier hat er absolviert, in Testspielen kam der Verkaufskandidat jedoch kaum noch zum Einsatz. Fehlende Spielpraxis, die Roussillon nun schnell aufholen will. Schon am Samstag im Test gegen den SSC Neapel könnte der neue Abwehrmann mit Offensivdrang sein Debüt im VfL-Trikot feiern.
Dass er dabei besonders im Blickpunkt steht, ist ihm bewusst. Und das nicht nur bei den Fans. "Ich weiß", sagt er, "dass unser Sportdirektor Marcel Schäfer auch Linksverteidiger war." Vor einem Jahr noch war der Hamburger SV an dem Franzosen interessiert, dieser ist nun glücklich darüber, dass der Wechsel in die Hansestadt nicht zustande kam. Der HSV spielt nun zweitklassig, der VfL darf sich weiterhin Erstligist nennen. Roussillon: "Ich bin froh, dass ich jetzt hier bin."
