Bundesliga

Eintracht Frankfurt - Kovac: "Wir haben die Zügel angezogen"

Frankfurt: Rebic und de Guzman kehren zurück

Kovac: "Wir haben die Zügel angezogen"

Legte den Fokus im Training zuletzt wieder verstärkt auf physische Elemente: Niko Kovac.

Legte den Fokus im Training zuletzt wieder verstärkt auf physische Elemente: Niko Kovac. imago

"Diejenigen, die bei Markus Murrer (Athletiktrainer, Anm. d. Red.) durch die Mühle gehen, sind topfit, so auch Jonathan de Guzman und Ante Rebic. Wir werden schauen, ob sie von Beginn an oder im Laufe des Spiels zum Einsatz kommen", sagte Kovac auf der Pressekonferenz am Freitagmittag. Rebic hätte bereits gegen den HSV sein Comeback geben sollen, hatte laut Kovac aber am Abend vor dem Spiel "etwas gegessen, was ihm nicht so gut im Magen lag". Deshalb sei der Angreifer nicht im Kader gewesen.

Bei Rebic wäre es schon eine Überraschung, würde er nicht in der ersten Elf auftauchen. Bei de Guzman ist der Fall anders gelagert. Der Niederländer könnte wohl allenfalls den gegen Hamburg schwachen Kevin-Prince Boateng aus der ersten Elf verdrängen. Auf Omar Mascarell und Marius Wolf wird der Coach gewiss nicht verzichten wollen. Wahrscheinlicher ist, dass auch Boateng in der Startelf steht und sich de Guzman zunächst mit einem Platz auf der Bank begnügen muss. Für Meier, das deutete Kovac zwischen den Zeilen an, wird im Kader wohl kein Platz sein. Fehlen wird einmal mehr auch Danny Blum, bei dem erhöhte Entzündungswerte festgestellt wurden. Der Flügelspieler darf zurzeit nur 20 Minuten täglich Radfahren, mehr Belastung ist nicht erlaubt.

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Das Denken bestimmt das Handeln. Wenn wir wissen, was wir wollen, werden wir dementsprechend wieder an unsere Grenzen gehen.

Den Fokus im Training legte Kovac zuletzt wieder verstärkt auf physische Elemente. "In München haben wir körperlos gespielt. Aber wir sind eine Mannschaft, die nicht körperlos spielen darf. Wir müssen körperbetont und aggressiv spielen, viel laufen und viel gemeinsam gegen den Gegner ankämpfen", betont Kovac und berichtet: "Deswegen haben wir ein bisschen die Zügel angezogen und das Zweikampfverhalten in den Vordergrund unseres Trainings gestellt. Das hat gegen Hamburg Früchte getragen." Der Coach ist zuversichtlich, dass seine Mannschaft auch auf Schalke mit der nötigen Einstellung zu Werke gehen wird. "Das Denken bestimmt das Handeln. Wenn wir wissen, was wir wollen, werden wir dementsprechend wieder an unsere Grenzen gehen. Das haben wir im Halbfinale getan, und letzte Woche auch", erklärt der Fußballlehrer.

Das Ziel ist klar: Platz sieben soll verteidigt, Platz sechs nach Möglichkeit erobert werden. Auch den siebten Platz betrachtet Kovac - anders als mancher Skeptiker - als positiv. Es sei nicht unbedingt ein Nachteil, wenn man schon früh Qualifikationsrunden für die Europa League durchlaufen müsse. Der Coach erinnert sich an das Jahr 1999: "Damals spielte ich mit dem HSV im UI-Cup, im Finale trafen wir auf Montpellier. Das Spiel haben wir zwar verloren, in der folgenden Saison wurden wir aber Dritter und qualifizierten uns für die Champions League. Wenn man vorher einen Rhythmus mit Pflichtspielen hat, kann das auch ein Vorteil sein."

Anstoßen nur mit Saft, Wasser oder isotonischen Getränken

Gelingt auf Schalke die Qualifikation für den internationalen Wettbewerb, könnte die Eintracht in einer Woche sehr viel entspannter in Richtung Hauptstadt aufbrechen. "Es ist viel angenehmer, wenn man nach Berlin fährt und etwas in der Tasche hat. Dann spielt man befreit auf. Es wäre eine angenehme Konstellation, wenn wir morgen mit einem kleinen Saft anstoßen könnten...", meint Kovac. Er mahnt seine Spieler zur Vernunft, sollte es in Gelsenkirchen ein Happy End geben: "Ich denke, dass die Jungs vernünftig genug sind und wissen, dass wir den Fokus ganz klar darauflegen müssen, noch einmal alles herauszuhauen, damit wir in Berlin unseren Mann stehen können. Ich würde mir wünschen, dass es bei Wasser und isotonischen Getränken bleibt, wobei Bier auch isotonisch ist, aber das würde ich versuchen auszuklammern."

Julian Franzke

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