Champions League

Heynckes vor Bayern gegen Real: "Der Wille kann Berge versetzen"

Bayern-Trainer lobt Real-Coach Zidane in höchsten Tönen

Heynckes: "Der Wille kann Berge versetzen"

Glaubt an den Erfolg seiner Bayern gegen Real: Trainer Jupp Heynckes.

Glaubt an den Erfolg seiner Bayern gegen Real: Trainer Jupp Heynckes. picture alliance

Es ist das Treffen guter, alter Bekannter. Zum 19. Mal kommt es in der Champions League zur Paarung Bayern München gegen Real Madrid, kein Duell hat die Königsklasse seit ihrer Gründung 1991 öfter gesehen. Auch wenn die Bilanz bei acht Bayern-Siegen, neun Niederlagen und einem Remis fast ausgeglichen ist, hatten die Münchner zuletzt ihre liebe Müh und Not mit Zinedine Zidanes Staraufgebot. Die jüngsten fünf Partien verlor der FCB, in den letzten 13 gab es immer mindestens ein Gegentor. Dabei wäre das Verhindern eines solchen im Hinspiel am morgigen Mittwoch von enormer Bedeutung.

Jupp Heynckes sind diese Statistiken egal. Der Bayern-Trainer sieht in diesem Giganten-Duell keinen Favoriten, sagt aber: "Ich habe ein sehr gutes Gefühl, bin sehr, sehr optimistisch." Dieses speist der 72-Jährige aus der Homogenität seiner Star-Truppe und einem Team-Spirit, der jenem aus der Triple-Saison 2013 nahe ist: "Wir haben eine überragende Stimmung und Atmosphäre in der Mannschaft. Und der Wille kann Berge versetzen." In einem ist sich Heynckes schon jetzt sicher: "Es wird ein Genuss für den Fußball. Auf beiden Seiten stehen Weltklasse-Spieler, beide spielen einen gepflegten, attraktiven Fußball."

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Alaba-Einsatz noch ungewiss

Unklar ist, ob David Alaba beim Unternehmen Finaleinzug mitwirken kann. Der Österreicher verpasste das Abschlusstraining am Dienstag, in den Oberschenkel ausstrahlende Ischias-Schmerzen hindern ihn. Fällt er aus, wird Rafinha links hinten verteidigen. Bei Alaba wie auch bei Corentin Tolisso (Prellung am Schienbein) soll erst am Mittwochmorgen eine Entscheidung fallen, ob sie dem Kader angehören.

Lewandowski vs. Cristiano Ronaldo

Mit Nebengeräuschen will sich Heynckes vor seinem letzten Champions-League-Heimspiel nicht befassen. Fragen der spanischen Medien zur Schiedsrichteransetzung (Björn Kuipers aus den Niederlanden, d. Red.) umschiffte er galant, die ständigen Fragen nach Cristiano Ronaldo konterte er nach erfolgter Respektsbekundung für den Weltstar mit seinem Torjäger: "Robert Lewandowski hat in dieser Saison schon 39 Pflichtspieltore erzielt. Man könnte also auch fragen, wie er zu stoppen ist." Überhaupt sei der FC Bayern sehr zufrieden mit Lewandowski, "er hat eine riesige Torquote, ist leistungsstark und hält sich immer fit".

Ich war immer ein großer Bewunderer von Zizou, erst als Spieler, jetzt als Trainer.

Jupp Heynckes über Zinedine Zidane

Das größte Lob beim Gegner bekam schließlich nicht CR7 oder Toni Kroos, sondern Trainer Zinedine Zidane: "Ich war immer ein großer Bewunderer von Zizou, erst als Spieler, jetzt als Trainer. Mir gefällt sehr gut, wie unaufgeregt er die Spiele verfolgt. Er produziert sich nicht für die Öffentlichkeit, sondern verfolgt das Geschehen auf dem Rasen. Er ist ein Vorzeige-Trainer." Aber auch einer, den Heynckes ausschalten will. Die Botschaft des Tages lautete unmissverständlich: Der FC Bayern ist stark, der FC Bayern ist selbstbewusst, der FC Bayern will mit aller Macht ins Finale nach Kiew.

Frank Linkesch