Bundesliga

Hector: Was für ein Zeichen - gerade in diesen Zeiten

kicker-Redakteur Frank Lußem zu Hectors Verlängerung

Hector: Was für ein Zeichen - gerade in diesen Zeiten

Setzt ein starkes Zeichen: Jonas Hector.

Setzt ein starkes Zeichen: Jonas Hector. imago

Wer immer Armin Veh in den vergangenen Wochen Fragen nach der Zukunft von Jonas Hector stellte, der bekam zu hören, dass es sich bei diesem Spieler um "einen ganz besonderen Typ" handele, bei dem man sich bis zu einem gewissen Punkt vorstellen könne, dass er mit dem 1. FC Köln in die 2. Liga geht. Glauben wollte dies so recht niemand. Jonas Hector ist Nationalspieler, Offerten aus München und Dortmund lagen auf dem Tisch, die Ausstiegsklausel von rund acht Millionen Euro ist für einen wie ihn ein Sonderangebot - was soll er da noch überlegen?

Aber tatsächlich gilt: Hector ist anders. Ein ganz besonderer Typ eben. Er bleibt nicht nur beim FC, er lässt nicht nur die Klausel aus dem Vertrag streichen. Nein, er verlängert dieses Arbeitspapier bis 2023 .

Spielersteckbrief Hector
Hector

Hector Jonas

Hector will den Betriebsunfall reparieren

Was für ein Zeichen. Gerade in diesen Zeiten, in denen immer mehr Geld für immer skrupellosere Spieler und Berater in den Markt fließt. In denen hoch bezahlte Fußballer streiken, um ihren Abgang zu provozieren. Jonas Hector will davon nichts wissen. Er akzeptiert den Abstieg, weiß, dass er mitverantwortlich ist und stellt sich dieser Verantwortung. Es wird Kritiker geben, die ihm Naivität vorwerfen und dass er seine Karriere in der Nationalmannschaft aufs Spiel setzt. Na und? Jonas Hector darf man getrost unterstellen, jeden einzelnen Gedanken zu Ende gedacht zu haben. Und dann diesen für ihn richtigen und einzig logischen Schluss zu ziehen.

Marco Höger und Jonas Hector sind die ersten beiden Profis, die sich zum Effzeh bekennen. Timo Horn wird möglicherweise bald der nächste Stammspieler sein, der diesen Betriebsunfall in seiner Heimat reparieren will. Für ihren Verein, dessen Fans und Mitglieder sind sie damit auch leuchtendes Vorbild. Auch und gerade für jene, die die sportlich prekäre Situation nutzen, um zu zündeln und aus der sicheren Etappe hinterrücks zu kritisieren. Oder für die, die sich einzelne Spieler rauspicken und diese auspfeifen. Sie sollten sich ein Beispiel an Jonas Hector nehmen und mit anpacken. Oder schweigen.

Frank Lußem

Frank Lußem, kicker-Redakteur kicker

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