Am 12. Dezember beim 1:1 gegen RB Leipzig hatte John Anthony Brooks ein letztes Mal das Trikot des VfL Wolfsburg in der Bundesliga getragen, Zehen- und daraus resultierende Knieprobleme, so die offizielle Vereinsmitteilung, führten zu einer langen Verletzungspause. Und weil Brooks sich schon im August in der ersten DFB-Pokalrunde in Norderstedt (1:0) eine Sehnenverletzung im Oberschenkel zugezogen hatte, kommt der Innenverteidiger bislang erst auf acht Bundesligaeinsätze für seinen neuen Klub. In Mönchengladbach kehrte der 25-Jährige nun zurück - es war ein Comeback zum Vergessen.
Die Personalnot ließ Bruno Labbadia keine andere Wahl. Felix Uduokhai fehlte Gelb-Rot-gesperrt, Jeffrey Bruma meldete sich mit Knieproblemen ab. Also musste Brooks ran, der so lange nicht gespielt hatte. "Das war mir bewusst", sagt der Trainer, der seine Aufstellung jedoch schon nach knapp einer halben Stunde korrigieren musste.
Spielersteckbrief Brooks
Bundesliga - 31. Spieltag
Bundesliga - Tabelle
Labbadia zur Auswechslung: "Wir mussten handeln"
Brooks wirkte einerseits völlig übermotiviert, andererseits war ihm die fehlende Spielpraxis deutlich anzumerken. Mit einer völlig unnötigen Grätsche gegen Lars Stindl (Labbadia: "Da sollte er nicht runtergehen") handelte er sich eine frühe Verwarnung ein, nach seinem nächsten Foul musste Labbadia reagieren. "Wir mussten handeln. Die Gefahr, dass er vom Platz fliegt, war zu groß." Brooks ließ seinem Frust anschließend auf der Bank freien Lauf. Sein Comeback hatte er sich anders vorgestellt. "Im Training", sagt Labbadia, "hat er es sehr gut gemacht."
Wird Brooks in dieser Saison noch einmal zu der erhofften Säule in der VfL-Abwehr? Der Ex-Berliner, der im vergangenen Sommer für 20 Millionen Euro verpflichtet wurde, konnte seine Qualitäten bislang kaum unter Beweis stellen. 23 Ligaspiele verpasste er, nun ist er zurück. Aber, siehe Mönchengladbach, noch längst nicht der Alte.
