Bundesliga

Petersens Rechnung für den Freiburger Klassenerhalt

Freiburg: Keine Panik im Breisgau

Petersens Rechnung für den Klassenerhalt

Kunstwerk ohne Happy End: Nils Petersen und das "Tor des Jahres".

Kunstwerk ohne Happy End: Nils Petersen und das "Tor des Jahres". imago

"Wenn wir was mitgenommen hätten, hätte ich es mir gerne noch ein paar Mal angeguckt, so werde ich rückblickend immer an die Niederlage denken", sagt Petersen. Für ihn hat sein Tor aus 40 Metern in Dortmund, das in der ARD-Sportschau zum "Tor des Monats" Januar gewählt wurde, "größeren Stellenwert, weil es der Punktgewinn war". Mit einem Punkt hätten sich die Freiburger auch im Baden-Württemberg-Derby gegen den VfB zufriedengegeben. Angesichts der anderen Ergebnisse hätte er den Abstand auf den Relegationsplatz sogar ein bisschen vergrößert.

"Wir sind uns seit Wochen bewusst, dass es eng wird, und wir wussten auch, dass wir noch das eine oder andere Spiel verlieren werden", erklärt Petersen, "so stark sind wir nicht, dass wir jede Woche die Gegner überrollen können." Für den 29-Jährigen gehörte Stuttgart in der Form des Freitagabends allerdings auch zu den besten Mannschaften, gegen die der SC im eigenen Stadion bisher antreten musste. "Man muss neidlos anerkennen, dass sie dieses eine Tor besser waren", so Petersen, der hofft, "dass noch Gegner kommen, die mindestens ein Tor schlechter sind als wir." Drei Siege sind seiner Ansicht nach noch nötig, um den Klassenerhalt zu schaffen - "das wird schwer genug".

Druck? Für Freiburg kein Problem

Trainer Christian Streich und Sportvorstand Jochen Saier haben bereits betont, dass die Situation für den SC keine ungewöhnliche ist, und das sehen auch die Spieler so. "Dass wir gegen den Abstieg spielen und der Druck groß ist, ist klar, aber wir wissen in Freiburg gut damit umzugehen", sagt Offensivspieler Florian Kath, der gegen den VfB in der zweiten Hälfte eingewechselt wurde. "Ich kann versichern, dass wir total eng zusammenstehen, wir wollen das als Team wuppen, in der Liga zu bleiben." Die kommenden zwei Wochen, die der SC durch die Länderspielpause Zeit hat, um sich auf das Auswärtsspiel bei Schalke vorzubereiten, müssen laut Kath dazu genutzt werden, "zu regenerieren und daran zu arbeiten, uns mehr klare Torchancen herauszuspielen - die Basics sind da, aber wir müssen kreativer werden".

Für Kreativität steht beim SC derzeit nur Nils Petersen, der es gegen den VfB schaffte, aus "keiner hundertprozentigen Torchance" einen Treffer zu machen, was auch Kath beeindruckte. "Das hilft uns ungemein", erklärt der 23-Jährige, "Nils geht voran, da kann man sich als Mitspieler dran hochziehen." Die Freiburger werden darauf angewiesen sein, dass im Bundesliga-Endspurt auch mal wieder ein anderer trifft als Petersen, was bereits seit fünf Spielen nicht mehr der Fall war. Nach dem Spiel bei Schalke trifft der SC nacheinander auf die direkten Konkurrenten Wolfsburg, Mainz, Hamburg und Köln. "Wir wollen aus eigener Kraft die nötigen Punkte holen", sagt Kath, "wir stehen über dem Strich, es gibt keinen Grund zur Panik."

Daniele Frahm