Bundesliga

1899 Hoffenheim - Nagelsmanns Rechnung: Neun Punkte verspielt

TSG wäre punktgleich mit Dortmund - Kramaric jagt Salihovic

Nagelsmanns Rechnung: Neun Punkte verspielt

Auf Salihovics Spuren: Andrej Kramaric (li. Julian Nagelsmann).

Auf Salihovics Spuren: Andrej Kramaric (li. Julian Nagelsmann). imago

Die letzten drei gehen allesamt auf das Konto des 26-Jährigen, der diese Mini-Serie nun schon zum dritten Mal verbuchen konnte. Vier TSG-Tore in Folge schaffte zuvor nur einst Sejad Salihovic in der Saison 2013/14, da könnte Kramaric am Samstag in Augsburg also mit dem Bosnier gleichziehen.

Großartige Einzelgespräche waren laut Trainer Julian Nagelsmann nicht notwendig, um den Torjäger wieder in die Spur zu kriegen. "Ich habe ihn auch bewusst in Ruhe gelassen, er ist ein total reflektierter Spieler, der unglaublich gierig ist nach Erfolg. Ihm war bewusst, dass es deutlich zu wenig war, was er abgeliefert hat, ohne dass ihm der Trainer das noch sagen musste", verriet Nagelsmann, "es war einfach so, dass er irgendwann wieder getroffen hat, seither läuft es wieder. Er ist auch deutlich aktiver, traut sich vielmehr die Bälle abzuholen und hat auch viel weniger Fehler im Kombinationsspiel. Das ist ein psychologisches Thema aus dem er sich überwiegend selbst rausgearbeitet hat. Mein Cotrainer Pellegrino Matarazzo hat sich ein bisschen um ihn gekümmert, mit einigen Themen außerhalb des grünen Rasens, die ihm offensichtlich geholfen haben, sich seiner großen Stärke bewusst zu sein."

TSG Hoffenheim - Die letzten Spiele
VfB Stuttgart Stuttgart (H)
0
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3
Eintracht Frankfurt Frankfurt (A)
3
:
1
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24 Punkte nach Führung abgegeben

Dagegen zeigt Hoffenheim weiter bekannte Defizite. Gegen Freiburg wurden erneut zwei Punkte unnötig liegengelassen. Insgesamt haben sich so mittlerweile schon 24 Zähler angesammelt, die die TSG trotz Führung noch abgegeben hat. "Mir ist diese Rechnung zu einfach, dann wären wir mit zehn Punkten Vorsprung Zweiter und da würde man dem Gegner alles absprechen", erläuterte Nagelsmann. Viele Punktverluste resultierten eher aus nachvollziehbaren sportlichen Gründen. So drehten zum Beispiel die Bayern trotz einer 2:0-Führung der Kraichgauer die Partie noch auf 5:2 für München. Oder aufgrund der hohen Effizienz der Konkurrenz. "Wir sind aktuell leider auch nicht so stabil, da passiert es häufig, dass der Gegner mit der ersten oder einzigen Chance das Tor macht. Diese gnadenlose Bestrafung haben wir letztes Jahr besser drauf gehabt, jetzt die Gegner." Dennoch hat auch der 30-Jährige einige Spiele registriert, in der seine Mannschaft ohne Not Punkt verschleuderte. Wie etwa zuletzt gegen Freiburg (1:1), auf Schalke (1:2), gegen Bremen (1:1), in Dortmund (1:2), gegen Augsburg (2:2) oder in Wolfsburg (1:1). "Ich lasse mich auf neun Punkte ein, die wir tatsächlich verspielt haben", hat Nagelsmann hochgerechnet. Damit wäre Hoffenheim punktgleich mit dem Tabellenzweiten Borussia Dortmund dick im Geschäft im Kampf um den Einzug in die Champions League.

Michael Pfeifer