Bundesliga

Tschauner: "Sind auf uns alleine gestellt"

Hannover: Nach Niederlage gegen Gladbach

Tschauner: "Sind auf uns alleine gestellt"

Kassierte einen Sonntagsschuss: Philipp Tschauner.

Kassierte einen Sonntagsschuss: Philipp Tschauner. imago

Es war die zweite 0:1-Heimniederlage im Jahr 2018. Wieder, wie schon im Nordduell gegen den VfL Wolfsburg, erwischte es Hannover mit einem Distanzschuss in der zweiten Halbzeit. "Diesmal war er aber nicht haltbar", nahm Trainer André Breitenreiter seinen Torhüter Philipp Tschauner nach dem Sonntagsschuss des Gladbachers Christoph Kramer sogleich aus der Kritik, in die er beim Wolfsburg-Spiel nach dem vermeidbaren Treffer von Malli geraten war. Der Torhüter selbst wunderte sich kurz über das Kunststück des Borussen. "So ein Schuss. Er hat noch nie so getroffen und wird es wohl auch nie wieder so tun."

Klar sei Tschauner allerdings gewesen, dass die Mannschaft, die das erste Tor schießt, an diesem Tag auch gewinnen würde. Wobei er dem eigenen Team keinen Vorwurf machte, schon gar nicht Ihlas Bebou. Der Togoer rackerte und zeigte eine Vielzahl guter Ansätze, verriet aber bei einer großen Kopfballchance in der 69. Minute freistehend große Schwächen in der Luft. "Okay, wenn Ihlas die Chance nutzt, kann das Spiel auch für uns laufen", so Tschauner, der zugleich einräumte: "In der ersten Halbzeit sind wir nicht so reingekommen, wie wir das wollten. Wir haben nicht ins Spiel gefunden."

Nach der Pause habe man sich vorgenommen, griffiger zu werden, was auch gelang. "Wir haben gut mitgehalten, das Spiel ausgeglichen gestaltet." Und das gegen eine Mannschaft wie Borussia Mönchengladbach, mit internationalen Ansprüchen. Die eigenen Ambitionen dagegen bleiben unverändert. Tschauner: "Wir wollen die Klasse halten, dazu braucht man in Deutschland 40 Punkte."

Ob die Fans mithelfen, die dazu noch fehlenden acht Punkte einzufahren? Nach den Vorkommnissen am Samstag, als die vereinskritischen Anhänger unter den Zuschauern erneut die Unterstützung verweigerten und für Misstöne sorgten, scheint dies fraglich. Tschauner ist sich dessen bewusst und schwört als Kapitän sein Team ein: "Wir wissen, dass wir auf dem Platz auf uns alleine gestellt sind. Wir müssen alles, was drumherum passiert, ausblenden, weil nur wir selbst es richten können." Bei Hannover 96 werde es eben nicht langweilig, aber: "Was auf den Rängen abgeht, wer da wie wo was macht, können wir nicht beeinflussen."

Michael Richter

Bilder zur Partie Hannover 96 - Bor. Mönchengladbach