Bundesliga

Stefan Ruthenbecks Forderung - Streit des 1. FC Köln mit eigenen Ultras auf neuer Stufe

Köln gegen Hannover "in der Pflicht"

Ruthenbecks Forderung - Streit mit Ultras auf neuer Stufe

Rückt gegen Hannover in die Startelf: Marcel Risse, hier mit Coach Stefan Ruthenbeck.

Rückt gegen Hannover in die Startelf: Marcel Risse, hier mit Coach Stefan Ruthenbeck. imago

Ausgerechnet jetzt, wo bedingungslose Unterstützung in der heimischen Arena äußerst hilfreich für den Tabellenletzten sein könnte, erreicht der Streit zwischen dem Klub und den eigenen Ultras eine neue Stufe.

Der Effzeh hat in einem siebenseitigen offenen Brief am Mittwoch heftige Kritik an seinen Ultra-Fans geübt. Von einer vereinten Anhängerschaft könne keine Rede mehr sein, hieß es da unter anderem. Und: "Ein Teil der Ultra-Gruppen legt keinen Wert auf Einigkeit mehr." Es habe eine Kampagne gegen Mitarbeiter und den Vorstand des Vereins gegeben, zudem seien von Ultra-Vertretern "einige Mitarbeiter und Offizielle des Vereins mehrfach beleidigt und bedroht worden."

Trainersteckbrief Ruthenbeck
Ruthenbeck

Ruthenbeck Stefan

Spielersteckbrief Risse
Risse

Risse Marcel

Spielersteckbrief Terodde
Terodde

Terodde Simon

Vereinigung ProFans reagiert

Auf diese Vorwürfe reagierte nun die Vereinigung ProFans, eine bundesweite Interessenvertretung der Ultragruppen, ebenfalls mit einem offenen Schreiben. Die Vereinigung spricht von einer in Teilen haarsträubenden Bewertung der Kölner Verhältnisse und verurteilte "den schäbigen Versuch, durch die namentliche Nennung von zwei ehrenamtlichen Fanvertretern diese öffentlich in Misskredit bringen zu wollen, auf das Schärfste".

Risse rückt in die Anfangsformation

Ungeachtet dieser gegenseitigen Vorwürfe ist die Mannschaft auf das Spiel gegen Hannover 96 fokussiert. Abzusehen ist, dass Routinier Marcel Risse nach seiner Einwechslung in Frankfurt nun wieder zur Startelf gehören und seine ganze Routine einbringen wird.

So ganz nebenbei kommt es in Köln zum Treffen der beiden erfolgreichsten Bundesliga-Torschützen der Rückrunde. Simon Terodde, im Winter vom VfB Stuttgart zum Effzeh gewechselt, ist da mit fünf Toren die Nummer eins, gefolgt von Hannovers Niclas Füllkrug, der ebenso wie Robert Lewandowski bereits vier Tore im neuen Jahr erzielt hat.

Die Spieler wissen, dass sie ein anderes Gesicht zeigen müssen.

Stefan Ruthenbeck

In bedrängter Situation fordert Trainer Stefan Ruthenbeck von seinen Profis einen Sieg gegen die Niedersachsen, und zwar "ohne Wenn und Aber. Da sind wir in der Pflicht", betont der Kölner Trainer, "und die Spieler wissen, dass sie ein anderes Gesicht zeigen müssen." Ganz konkret: "Wir brauchen ein aggressiveres Auftreten, gerade in den Zweikämpfen." Nur dann würde sich der Effzeh die vage Chance auf den Relegationsplatz 16 erhalten.

Oliver Bitter