Bundesliga

Wolfsburg: Alles auf dem Prüfstand - Trainer Martin Schmidt und Sportdirektor Olaf Rebbe unter Druck, Bislang kein Kontakt zu Jörg Schmadtke

Rebbe und Schmidt unter Druck - Bislang kein Kontakt zu Schmadtke

Wolfsburg: Alles auf dem Prüfstand

Unter Druck: Trainer Martin Schmidt und Sportdirektor Olaf Rebbe.

Unter Druck: Trainer Martin Schmidt und Sportdirektor Olaf Rebbe. imago

Es wird ernst beim VfL Wolfsburg. "Drei Minuten vor zwölf" sei es sogar schon, sagt Trainer Martin Schmidt, dessen Mannschaft in Bremen den nächsten fußballerischen Offenbarungseid abgeliefert hat. 1:3 an der Weser , vor allem im ersten Durchgang heillos unterlegen gegen den Kontrahenten aus dem Tabellenkeller, der - man mag es kaum glauben - aktuell noch einen Punkt weniger als der VfL auf dem Konto hat. Der Trend verläuft jedoch entgegengesetzt. Werder wirbelt sich regelrecht aus dem Keller, der VfL versinkt im sportlichen Chaos.

Was zwangsläufig den mächtigen Aufsichtsrat auf den Plan ruft. Seit dem Spiel gegen Eintracht Frankfurt (1:3) ist das Kontrollgremium um Chef und VW-Vorstand Francisco Javier Garcia Sanz aufgeschreckt. Der fußballerische Verfall der Mannschaft, die anfangs unter Trainer Schmidt verbessert aufgetreten war, geht zu rasant vonstatten. Gespräche der VW-Manager mit den Spielern wurden anschließend geführt, der Austausch mit der sportlichen Führung findet ohnehin statt. Klar ist: Es steht dieser Tage mal wieder alles auf dem Prüfstand. Und weil am Kader nichts mehr verändert werden kann, geht es nun zwangsläufig um Trainer Schmidt und Sportdirektor Olaf Rebbe.

Keine Entlassungen in dieser Woche

Dabei setzt die Führungsriege erst einmal auf die Politik der ruhigen Hand. Einen Schnellschuss in Form von Entlassungen wird es in dieser Woche nicht geben. Schmidt und sein Trainerteam werden die Mannschaft auf das Duell mit dem FC Bayern am kommenden Samstag vorbereiten. Was danach passiert, scheint aktuell jedoch völlig offen. Schon ein schweres Debakel gegen den Rekordmeister inklusive des dann drohenden Fanprotests könnte den Handlungsdruck auf den Aufsichtsrat erhöhen. Bleibt die fast schon zu erwartende Niederlage gegen den Spitzenreiter im Rahmen, dürfte das anschließende Duell in Mainz zum Endspiel werden. Für Schmidt - und auch Rebbe?

Nachfolgekandidaten für Rebbe werden bereits gehandelt

Der Sportdirektor ist verantwortlich für den Trainer und den Kader, hat seit seiner Amtsübernahme im Dezember 2016 nach der Freistellung von Klaus Allofs mit Valerien Ismael und Andries Jonker bereits zwei Trainer verschlissen. An der sportlichen Stagnation, die unter Allofs eingesetzt hat, hat auch Rebbes Kaderumbruch im Sommer nichts verändert. Verletzungssorgen - unter anderem fehlen die als Säulen eingeplanten John Anthony Brooks und Ignacio Camacho schon seit Wochen - haben die Probleme beschleunigt. Und so überrascht es nicht, dass bereits Nachfolgekandidaten gehandelt werden. Jörg Schmadtke, eine naheliegende und verfügbare Lösung, wurde nach kicker-Informationen bislang jedoch nicht kontaktiert. Kriegt der VfL aber nicht schleunigst die Kurve, kann sich das rasch ändern.

Thomas Hiete