Bundesliga

Borussia Mönchengladbach: Sportdirektor Max Eberl platzt nach Pfiffen gegen den Hamburger SV der Kragen - Wutrede

Nach Pfiffen beim 3:1-Erfolg gegen den HSV

Eberl platzt der Kragen: "Die können zu Hause bleiben!"

"Eine bodenlose Frechheit": Gladbachs Sportdirektor Max Eberl verwehrte sich gegen die Pfiffe der Fans.

"Eine bodenlose Frechheit": Gladbachs Sportdirektor Max Eberl verwehrte sich gegen die Pfiffe der Fans. picture alliance

"Ich finde es eine bodenlose Frechheit, wenn wir unsere Mannschaft, die hier ein hervorragendes Heimspiel macht, bei Rückpässen auspfeifen (beim Stand von 1:1, d.Red.) und ein Unmut hier im Stadion entsteht. Ich finde es eine bodenlose Frechheit und da rede ich nicht von der Nordkurve, sondern von den Zuschauern, die ab und zu mal Fußball gucken wollen. Es geht mir so auf den Sack. Dann sollen sie zu Bayern München gehen, wenn sie immer nur Fußball nach vorne sehen wollen. Oder zu PSG. Darüber beschweren sie sich, weil die zu viel Geld haben, aber dann sollen sie dahingehen."

"Hier wird ehrlicher Fußball gespielt, hier wird mit jungen Spielern gearbeitet, mit zwei 18-Jährigen im Mittelfeld (Oxford und Cuisance, d.Red.) und es wird gepfiffen, wenn wir zurückspielen, bei einem Spielstand von 1:1. Übrigens, nach dem Rückpass, nach dem sie gepfiffen haben, köpft Raffael dann fast das 2:1."

Es geht mir so auf den Sack. Dann sollen sie zu Bayern München gehen. Oder zu PSG.

Max Eberl

"Mit sowas kann ich nicht leben, wenn wir selbst bei guten Spielen jetzt ausgepfiffen werden. Das ist nicht mehr Borussia, wie ich es kenne. Sie dürfen ihre Meinung sagen, aber nicht auf die Art und Weise. Ich finde es der Mannschaft gegenüber und dem Klub gegenüber, der sich hier acht Jahre lang den Arsch aufreißt, dass wir mal gegen Barcelona spielen dürfen, eine Frechheit."

"Es ist Erwartungshaltung. Ich weiß nicht, was sie wollen. Was wollt ihr von uns? Die Konsequenz ist, wir schlagen den Ball blind nach vorne und dann pfeifen sie auch. Sie sollen uns einfach Fußball spielen lassen. Borussia Mönchengladbach ist keine Mannschaft, die lange Bälle nach vorne schlägt, wir sind eine Mannschaft, die Fußball spielen möchte. Mal geht’s gut, mal geht’s nicht gut. Das muss man akzeptieren. Das finde ich halt enttäuschend, weil sie damit unseren Jungs nicht helfen."

"Du kannst nicht 90 Minuten nach vorne rennen. Wir können nicht immer nur nach vorne spielen. Wenn wir die Ruhe nicht bekommen, dann wird es kompliziert. Das kommt bei mir an, das kommt bei den Spielern an. Das sind keine Roboter, da laufen 18-Jährige rum. Das spüren wir alle. Das ist nicht förderlich. Es ist pervers."

Die Leute, die da wahrscheinlich gepfiffen haben, die haben die tollen Jahre nicht miterlebt, die haben aber auch die 2. Liga nicht miterlebt und die Torturen. Die kommen jetzt. Die können jetzt auch zu Hause bleiben.

Max Eberl

"Das kann uns erschlagen, wie es andere Traditionsvereine maßlos erschlagen hat. Eine völlig erhöhte Erwartungshaltung. Ich spüre, dass es irgendwie in die falsche Richtung geht."

"Ich weiß nicht, was die Lösung ist. Die Lösung ist auf jeden Fall nicht klein beigeben. Ich werde nicht meinen Mund halten, sondern sage, was ich denke. Ich wehre mich. Ich werde für meinen Verein und meine Mannschaft alles geben. Da werde ich mich wehren mit Händen und Füßen. Meine Waffe sind die Worte und die werde ich weiter wählen."

"Die Leute, die da wahrscheinlich gepfiffen haben, die haben die ganzen tollen Jahre nicht miterlebt, die haben aber auch die 2. Liga nicht miterlebt und die Torturen, die wir gehabt haben. Die kommen jetzt. Die können jetzt auch zu Hause bleiben."

ski/jan

Bilder zur Partie Bor. Mönchengladbach - Hamburger SV