Es fehlt nach wie vor die Balance im Spiel der Franken: Trifft das Kleeblatt vorne, klingelt es hinten. Steht die Abwehr, produziert der Angriff zu wenig. Unterm Strich bedeutet das Rang 17 im Tableau. Der Befreiungsschlag gelang auch in Bochum nicht. "Das Spiel war von Taktik geprägt, es war nicht schön anzusehen", fasste Kleeblatt-Coach Damir Buric das ideenlose Gekicke zusammen. "Unser Ziel war ein Sieg, das hat nicht geklappt", resümierte Innenverteidiger Richard Magyar und hob das Positive hervor: "Die Defensive war heute gut, wir haben gut verteidigt."
Defensive zuerst
Mit der Besetzung des eigentlich zentral agierenden Mario Maloca als Rechtsverteidiger sowie der kampfstarken Doppelsechs bestehend aus Patrick Sontheimer und Adam Pinter gab Buric eine eher defensive Marschroute vor und nominierte den umstrittenen Jurgen Gjasula erstmals in seiner Amtszeit nicht für die Startelf. "Es geht halt momentan nicht anders", sagt Kapitän Caligiuri zur neuen Mentalität der Spielvereinigung, die in dieser Saison noch nie zu null spielte. Allerdings: "Die spielerischen Elemente haben größtenteils gefehlt. Es geht in den nächsten Wochen auch darum, sich spielerisch etwas mehr zu trauen."
Neue Standard-Stärke
Spielbericht
Fürths Treffer resultierte einmal mehr aus einem ruhenden Ball: Eine Freistoßflanke von Maxi Wittek rutschte bis zum durchgestarteten Caligiuri durch, der die Kugel aus der Nahdistanz über die Linie drückte. Ein Tor für die Geschichtsbücher: Es war der 2500. Treffer der SpVgg in der 2. Liga. Angesichts der kritischen Lage im Abstiegskampf aber nur eine Randnotiz. Auffällig ist hingegen, dass das Kleeblatt zum dritten Mal in drei Spielen nach einem Standard traf. Bei allen drei Toren machte Linksfuß Wittek den ruhenden Ball scharf. Theoretisch stehen mit Levent Aycicek, Nik Omladic und Gjasula noch weitere Standardspezialisten im Kader. Gut möglich, dass die schwächelnde Offensive auch in Zukunft durch derartige Situationen aufgepeppt werden muss.
Caliguri als Top-Torjäger
Bezeichnend für die Harmlosigkeit im Angriff ist die interne Torjägerliste der Franken: Mit Caligiuri ist ein Innenverteidiger aktuell der beste Schütze (drei Treffer). Die insgesamt erst 15 Buden markierten acht Abwehrspieler, vier Mittelfeldmänner und drei Stürmer.
Sonntag gegen St. Pauli
"Wir wollen im nächsten Spiel nachlegen", gibt Buric als Ziel aus. Als nächstes kommt am Sonntag (13.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) der FC St. Pauli in den Sportpark Ronhof. "Wir freuen uns auf das nächste Heimspiel", so Caligiuri.