Trainer Dieter Hecking sieht die Fohlen selbstredend in der Favoritenrolle für morgen Abend. Der Respekt vor den Leistungen der Fortunen in dieser Saison ist dennoch groß. "Sie haben einen sehr guten Kader. Friedhelm Funkel rotiert viel, ohne dass die Leistung nachlässt. Die Mannschaft kann gut umschalten und aus einem guten Pressing heraus schnell nach vorne spielen", erklärte Hecking am Montag. Düsseldorf, unterstrich der Coach weiter, sei in der jetzigen Verfassung "eine Mannschaft, die auch in der Bundesliga Punkte holen würde. Und genau so müssen wir sie als Gegner auch annehmen."
Längst ist bei den Borussen der Fokus auf den Pokalkracher gelegt. Viel Zeit zur Aufarbeitung der Leverkusen-Pleite blieb nicht. Intern habe er "deutliche Worte" zur Vorstellung nach dem Pausenpfiff gefunden, verriet Hecking. "Die zweite Halbzeit hat mir überhaupt nicht gefallen. Das war mir zu sorglos, zu viel Euphorie, weil man vielleicht geglaubt hat, das Spiel nach dem 1:3 noch drehen zu können." In Dortmund, da setzte es gar eine 1:6-Packung, habe er dem Team eine gewisse Sorglosigkeit noch nachgesehen. "Aber wenn es das zweite Mal passiert, dann ist auch bei mir der Punkt erreicht, dass ich es nicht einfach so stehen lassen kann - intern jedenfalls. Denn nach außen schütze ich meine Mannschaft immer", so Hecking.
Hecking bemängelt Effizienz
Dass es gegen Bayer vor der Pause - und in der Woche zuvor beim 2:0 in Bremen - auch viele positive Momente gab, ließ der Trainer in der Nachbesprechung mit den Spielern ebenfalls nicht unerwähnt. Er erinnerte die Mannschaft an die guten Ansätze gegen Leverkusen. "Da haben wir gezeigt: Wir sind spielstark, bewegen uns gut in den Räumen und sind lauffreudig. Es gilt jedoch, an unserer Effizienz zu arbeiten", forderte Hecking.
Kein Risiko bei Kramer
Hoffnungen setzen die Borussen in Christoph Kramer, der gegen Leverkusen aufgrund von muskulären Problemen passen musste und als Stabilisator im zentralen Mittelfeld schmerzlich vermisst wurde. Am Montag konnte Hecking noch keine Prognose abgeben, ob der Weltmeister tatsächlich wieder zur Verfügung steht. Kramer bleibt fraglich. "Wir werden alles versuchen, ihn spielfähig zu bekommen. Aber wir gehen bei ihm mit Sicherheit kein Risiko ein."
Definitiv fehlen werden erneut Raul Bobadilla (Schambeinreizung) und Julio Villalba (Finger ausgekugelt). Außerdem die Langzeitverletzten Tobias Strobl (Kreuzbandriss), Laszlo Benes (Mittelfußbruch), Josip Drmic (Knieverletzung) und Mamadou Doucouré (Aufbautraining nach Muskelverletzung).
