Bundesliga

Werder Bremen: Frank Baumanns Forderungen an Trainer Alexander Nouri

Werder Bremen: Hajrovic kritisiert Grundausrichtung

Baumanns Forderungen an Nouri

Gelingt der Umschwung? Werder-Coach Alexander Nouri und Co-Trainer Markus Feldhoff (re.).

Gelingt der Umschwung? Werder-Coach Alexander Nouri und Co-Trainer Markus Feldhoff (re.). imago

Speziell zwei Aspekte benannte Baumann in seiner treffenden Sofort-Analyse klipp und klar: "Wir müssen in dieser Woche mental arbeiten und Lösungen mit dem Ball finden." Heißt im Klartext: Vor dem auch intern bereits als Schlüsselspiel eingestuften Duell mit Gladbach hat es Nouri weder geschafft, seinen Schützlingen das nötige Selbstvertrauen zu vermitteln noch ein erkennbares Konzept für den Spielaufbau. Das Fatale daran: Beide Probleme sind weder neu noch kommen sie überraschend. Die Position des Trainers schwächt dies zwangsläufig. Denn: Die Frage, ob der seit Vorbereitungsbeginn extrem auf defensive Stabilität bedachte Nouri die offensiven Automatismen vernachlässigt hat, liegt nun ebenso auf der Hand wie der Verdacht, dass die Mannschaft den Vorgaben nicht (mehr) mit voller Überzeugung folgt. Wenn Baumann sagt, die Zusammenarbeit zwischen Team und Trainer sei gut, dann mag das atmosphärisch durchaus stimmen. Aber auf dem Platz zeigte sich: Produktiv ist diese Kooperation aktuell ganz und gar nicht.

Hajrovics Kritik an der Grundausrichtung

Dass jetzt ausgerechnet ein Spieler wie der lange verletzte Izet Hajrovic, von Nouri mustergültig herangeführt aber bislang ohne entscheidenden positiven Effekt aufs Werder-Spiel, öffentlich Kritik an der defensiven Grundausrichtung durchblicken lässt, zeigt: Die Gemeinschaft an der Weser hat Risse bekommen. Diese müssen vor allem die Führungsspieler im Kader kitten bzw. teamintern die Fronten klären. Nouri obliegt es, den Profis die passende taktische Marschroute für Köln an die Hand zu geben. "Speziell im Spiel mit dem Ball müssen wir uns verbessern, da haben wir einiges zu tun", stellt Baumann richtig fest. Ob sich die über Wochen aufgebauten Defizite nun in der Kürze der Zeit wirklich aufarbeiten lassen, bleibt die große Frage. "Wir können nicht bis zur Winterpause warten", macht Baumann klar, "sondern müssen in den nächsten Wochen punkten." Sollte das nicht gelingen, lassen sich die Konsequenzen unschwer ausmalen.

Thiemo Müller