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Ancelotti: "Wir wollen Erster in der Gruppe werden"

Schwere Personalentscheidungen für den Coach

Ancelotti: "Wir wollen Erster in der Gruppe werden"

Will die Gruppe gewinnen: Bayern-Trainer Carlo Ancelotti.

Will die Gruppe gewinnen: Bayern-Trainer Carlo Ancelotti. imago

Als bei der Pressekonferenz in Paris ein Journalist anfing, seine Frage zu formulieren, indem er von der Niederlage gegen Hoffenheim und dem Remis gegen Wolfsburg sprach, da unterbrach ihn Carlo Ancelotti kurzerhand. "Vergessen Sie nicht, dass wir auch gewonnen haben. Wir haben gegen Dortmund gewonnen, gegen Anderlecht, gegen Leverkusen, Mainz und Schalke!"

Der nigerianische Journalist ließ nicht locker und fragte, ob der Trainer Angst habe, seinen Job zu verlieren, wenn er das Spiel in Paris verliere. "Eine harte Frage", musste Ancelotti schmunzeln. "Ich freue mich, dass die Menschen in Nigeria sich Sorgen um mich machen, aber keine Sorge", so der Italiener, der damit einige Lacher auf seiner Seite hatte.

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Ich freue mich, dass die Menschen in Nigeria sich Sorgen um mich machen, aber keine Sorge.

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Natürlich geht es nicht um seinen Job am Mittwochabend, aber das Spiel, das weiß auch der Trainer, hat einen großen Aussagewert für das aktuelle Leistungsvermögen seines Teams - und für die Zukunft. Die Partie im Prinzenparkstadion könnte ein Knackpunkt der Saison werden. Im Positiven wie im Negativen. "Es ist ein schwieriges Spiel, wir müssen das Beste von uns zeigen, um zu gewinnen."

Doch das Ziel für das Prestige-Spiel ist klar für den Trainer: "Wir versuchen zu gewinnen und wollen Erster in der Gruppe werden." Dafür hat das Team in den letzten Tagen eifrig trainiert. Die gegen Wolfsburg fehlende Balance zwischen Angriff und Verteidigung soll nicht noch mal so auftreten. "Pressing ist eine der Qualitäten, die du brauchst, wenn du verteidigst. Es ist morgen wichtig, kompakt zu stehen, keinen Raum zu lassen für Cavani und Neymar."

Hummels: "Wildes Spiel wäre nicht das verkehrteste"

Mats Hummels, der gegen Wolfsburg noch die mangelnde Abstimmung zwischen den Spielern kritisierte, wenn es darum ging zu pressen, betonte: "Wir haben viel gearbeitet im Training, auch taktisch. Wir haben viel gemacht in der Hinsicht, es wird morgen deutlich besser aussehen als am Freitag", ist er sich sicher. "Am Mittwoch wäre ein wildes Spiel nicht das verkehrteste, es wird ein Kampf darum, wer den Ball länger haben darf."

Die Qualität mancher Einzelspieler, wie Neymar macht den Bayern keine Sorgen, wie Corentin Tolisso bekräftigt: "Man darf sich nicht nur auf Neymar konzentrieren, alle sind gefährlich." Es soll also keine Sonderbewachung für den Brasilianer geben, der wahrscheinlich zumeist mit Joshua Kimmich zu tun haben dürfte. Trotz der Aussetzer in der Bundesliga sehen sich die Bayern nicht als Außenseiter. "Es gibt keinen Favoriten", sagt Ancelotti und Tolisso ist der Meinung: "Die Chancen stehen 50:50."

Der Trainer betont: "Es sind Teams mit zwei verschiedenen Spielarten. Wir haben eine klare Strategie und wir werden sehen, ob wir in der Lage sind, sie umzusetzen." Die Bayern sind jedenfalls stark motiviert, sie wollen zeigen, dass sie mit dem Geld-Giganten mehr als mithalten können. "Paris ist ein super Spiel, jeder freut sich. Es ist ein großes Spiel, jeder will dabei sein", sagt Rafinha, der noch nicht weiß, ob er wie zuletzt links verteidigen darf.

Ancelotti hat viele Optionen

David Alaba, der wieder fit und einsatzfähig ist könnte am Mittwoch in die Startelf zurückkehren. Mitteilen wird das der Trainer den Spielern am Mittwoch. Bis dahin darf spekuliert werden: Spielen Tolisso und Vidal in der Zentrale oder doch Thiago oder Rudy? Wer stürmt außen? Coman und Robben, oder Ribery und James? Oder läuft der Kolumbianer auf der Zehn auf und verdrängt Müller auf die Bank? Und wer verteidigt?

Vier Spieler machen sich gleichberechtigte Hoffnungen, doch zwei von vier müssen zusehen (Hummels, Süle, Boateng, Martinez). Viele Fragen, die offen sind. Ancelotti hat die Qual der Wahl und sagt: "Es werden schwierige Entscheidungen."

Mounir Zitouni