Der Argentinier war von Beginn an präsent, weder sein Tor noch die Vorarbeit zum 3:0 entsprangen zufälligen Aktionen, da scheint sich einer im Rekordtempo integrieren zu wollen. Dass es sprachlich noch hapert, stört da wenig: "Ich spüre die Unterstützung."
Die bekommt er auch vom Trainer. Heiko Herrlich ließ der Manöverkritik für das Team das Lob für den Argentinier folgen: "Wir waren sehr effizient vor dem gegnerischen Tor, das hat heute den Unterschied ausgemacht. Das klare Ergebnis spiegelt damit nicht ganz den Spielverlauf wider. Wir waren nach dem 2:0 etwas nachlässig und hätten da das Heft auch aus der Hand geben können. Wir haben den Gegner durch Nachlässigkeiten aufgebaut und einige Kontersituationen schlampig ausgespielt. Lucas Alario hat heute direkt sein Tor gemacht, er hat gut mitgespielt und auch nach hinten gearbeitet."
Mit Alario waren es insgesamt sechs Wechsel (neben dem Stürmer begannen Tah, Bailey, Mehmedi, Baumgartlinger und Henrichs für Retsos, Brandt, Kohr, Havertz und Bellarabi, Lars Bender wurde geschont), im Ergebnis stand eine geschlossene Mannschaftsleistung mit Kostproben individueller Klasse, wobei sich vor allen Dingen Leon Bailey hervortat, dessen Zielstrebigkeit mehr als einmal imponierte.
Klappt's auf Schalke auch mal auswärts?
"Wir haben eine große Qualität im Kader", bilanzierte Stürmer Kevin Volland und lobte: "Wir haben nach Berlin eine Reaktion gezeigt, zuhause sind wir gut drauf. Jetzt müssen wir auch auswärts punkten, jetzt müssen wir Konstanz zeigen." Sich nun abfeiern lassen und auf Schalke eine Leistung wie in Berlin abliefern - das würde Bayer nicht einen Schritt weiterbringen, mahnte Volland. Schon am Freitag in Gelsenkirchen wird sich zeigen, ob der Sonntag den Umschwung brachte - oder wieder nur ein Strohfeuer.